Kandern Mut machen in der Corona-Krise

Adrian Steineck

Gewerbe: Transparente an Geschäften als Zeichen der Solidarität / Viele unterstützen die Gastronomie

Kandern - Wer derzeit durch Kandern geht, der stößt immer wieder auf Transparente an den Fassaden von Häusern und Geschäften. „Alles wird gut“ steht auf den bunten Flaggen. Der Kanderner Werbering will damit in der Corona-Krise ein Zeichen der Solidarität und des Durchhaltewillens setzen.

„Wenn man an den Türen der Geschäfte immer nur die Schilder sieht, dass aufgrund der Corona-Pandemie derzeit geschlossen ist, kann das auf die Stimmung drücken“, legt Werbering-Sprecherin Kaja Wohlschlegel im Gespräch mit unserer Zeitung dar. Mit den Transparenten soll ein Gegengewicht dazu geschaffen werden.

Dafür hat der Werbering mit der Firma Meyer und Koch aus Endingen zusammengearbeitet. Diese ist auf Stadtmarketing und Märktekonzepte spezialisiert und hat auch die Strategietage der Stadt Kandern begleitet, bei denen das Leitbild des Werberings erarbeitet wurde. „Die Firma hat bereits gemeinsam mit anderen Gewerbevereinen diese Transparente aufgehängt, und als uns das Konzept vorgeschlagen wurde, waren wir angetan von der Idee“, sagt Wohlschlegel.

Großes Interesse an Aktion

Zunächst wurden 25 Flaggen zum Preis von 15 Euro pro Stück bestellt und an den Geschäften in der Kanderner Innenstadt aufgehängt. „Die Resonanz bei den Geschäftsleuten auf die Aktion war sehr gut“, freut sich Wohlschlegel. Über Ostern wurden alle Fahnen aufgehängt, fünf hält der Werbering aber noch in Reserve, falls weitere Anfragen kommen. „Es haben bereits ein paar Geschäftsinhaber Interesse an den Flaggen bekundet“, sagt Wohlschlegel.

Lieferservice kommt gut an

Dass auch die Solidarität der Kanderner Bürger zu den Betrieben in der Stadt groß ist, zeige laut Wohlschlegel die Resonanz auf die Lieferdienste, welche die Gastrobetriebe im Zug der Corona-Krise anbieten. „Viele kochen gar nicht mehr zuhause, sondern lassen sich ihre Speisen liefern, um die örtlichen Gastronomen zu unterstützen“, schildert die Werbering-Sprecherin die Rückmeldungen der Gastronomen. Vollkommen ausgleichen lassen sich die entgangenen Einnahmen der Restaurants und Gaststätten durch die erzwungenen Schließungen gleichwohl nicht, wie Wohlschlegel spekuliert.

Werbering-Hotline

Ebenfalls eingerichtet hat der Werbering eine Service-Hotline. Wer einen Händler oder Gastronomen nicht erreicht, kann sich dort melden, dann wird versucht, das Anliegen zu erfüllen. „Es gibt auch Hilfsangebote für ältere Menschen, die derzeit etwa nicht mehr mit dem Hund Gassi gehen können“, legt Wohlschlegel dar.

Der Bedarf sei aber erfreulicherweise relativ gering, was Wohlschlegel als Indiz dafür wertet, dass viele Senioren in Kandern über ihre Familien abgesichert sind. So sei vorstellbar, dass etwa Angehörige für die älteren Menschen zum Einkaufen gehen oder Botengänge erledigen, sagt Wohlschlegel.

Weitere Informationen: Die zentrale Werbering-Service-Hotline ist unter Tel. 0173 / 66 29 328 erreichbar.

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