Kandern Neubau nicht größer als notwendig

Alexandra Günzschel
Die Zufahrt zum Mehrfamilienhaus besteht bereits. Jetzt geht es an die Detailplanung für den Neubau. Foto: Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Architekturleistungen für die „Kandermatt“ an Schopfheimer Büro vergeben / Holzbauweise

Kandern -  Das Mehrfamilienhaus für die Anschlussunterbringung in der Kandermatt soll nicht wie ursprünglich geplant mit vorgefertigten Raummodulen errichtet werden. Einstimmig hat sich der Gemeinderat Kandern am Montagabend stattdessen für eine modulare Bauweise mit Holzelementen entschieden. Die weitere Planung übernimmt das Architekturbüro Kuri aus Schopfheim.

Das Schopfheimer Büro Kuri setzte sich bei der Abstimmung klar gegen das Architekturbüro Werkgruppe Freiburg durch. Vertreter beider Büros gaben in der öffentlichen Sitzung Einblicke in ihre Arbeit und konnten viel Expertise gerade auch auf dem Gebiet des sozialen Wohnungsbaus vorweisen. Vom Büro Kuri existiert bereits eine Vorplanung. Die Vorauswahl fiel auch deshalb auf diese beiden Anbieter, da sie kurzfristig einsatzbereit sind.

Noch steht nicht fest, wie das Mehrfamilienhaus am Ende aussehen wird. Das machten die konkreten Nachfragen einer Anwohnerin nach Größe, Höhe und späteren Bewohnern zu Beginn der Sitzung deutlich. „Der Neubau soll nach Möglichkeit auf die Personen zugeschnitten werden, die dort später einziehen“, erklärte Bürgermeisterin Simone Penner. „Wir werden nicht größer bauen als zulässig oder nötig“, versicherte sie und stellte vorsichtig in Aussicht, dass der Umfang am Ende kleiner ausfallen könnte als geplant. Maximal drei Stockwerke sind vorgesehen.

Im Anschluss stellten die beiden Architekten Georg Glos von der Werkgruppe Freiburg und Thomas Kuri vom gleichnamigen Schopfheimer Büro eine Vielzahl ihrer umgesetzten Projekte vor. Beim Büro Kuri zeigte sich eine klare Präferenz für den Baustoff Holz – auch beim sozialen Wohnungsbau. „Wir können auch das andere, sind aber vom Holzbau überzeugt“, erklärte Kuri.

Beide Architekten hielten die Vorteile einer Bauweise mit vorgefertigten Boxen beziehungsweise Raummodulen im Hinblick auf die Geschwindigkeit und eine Kostenersparnis für zu vernachlässigen, zumal ein späterer Rückbau in Kandern nicht geplant ist. Wird das Gebäude für die Anschlussunterbringung einmal nicht mehr benötigt, ist eine flexible Nachnutzung vorgesehen.

EU-weite Ausschreibung jetzt nicht mehr nötig

Und noch ein weiteres Argument, an das der Gemeinderat zunächst nicht gedacht hatte, sprach gegen Raummodule: Ihre Errichtung gilt als Lieferleistung und müsste deshalb EU-weit ausgeschrieben werden, möglicherweise auf Kosten lokaler Handwerksbetriebe, die dann nicht zum Zuge kämen.

Das voraussichtliche Honorar für die Architekten- und Ingenieurleistungen wurde mit den Büros vorab ausgehandelt. Für die Phase von der Grundlagenermittlung bis zur Ausführungsplanung wurden rund 116 500 Euro vereinbart. Mit dem späteren Mitwirken bei der Auftragsvergabe, für Bauleitung und Objektbetreuung liegt das Gesamthonorar dann bei etwa 226 000 Euro.

Die Verwaltung wurde ermächtigt, die weitere Beauftragung stufenweise vorzunehmen. Möglichst rasch soll die Planung nun vorangetrieben werden, so dass das Projekt dem Gemeinderat bald vorgestellt werden und die Ausschreibung erfolgen kann.

Stimmen aus dem Gemeinderat machten deutlich, dass man sich einen wertigen Bau wünscht, der auch in Zukunft noch Bestand haben wird. Die Menschen sollen sich dort wohlfühlen, hieß es. Mit dem Baumaterial Holz habe man sich für einen nachhaltigen Rohstoff entschieden, der in der Nähe verfügbar ist, ergänzte die Bürgermeisterin.

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