^ Kandern: Neugestaltung der Kanderner Innenstadt erfordert Abwägung zwischen Verkehr und Städtebau - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern Neugestaltung der Kanderner Innenstadt erfordert Abwägung zwischen Verkehr und Städtebau

Markus Adler
Mehr Grün soll der Blumenplatz bekommen. Foto: zVg

Wolfgang Wahl von Rapp Regioplan zeigte im Gemeinderat Kandern auf, wie die Innenstadt lebendiger werden kann.

Wie kann die Innenstadt von Kandern lebendig und verkehrsberuhigt gestaltet werden? Wolfgang Wahl vom Ingenieurbüro Rapp aus Freiburg stellte dem Gemeinderat die Ergebnisse vor, die nun nach einer Beteiligungsphase bis Ostern auf ihre Realisierung geprüft werden sollen.

Das Konzept ist vom Land Baden-Württemberg mit 50 Prozent gefördert worden und kostete etwa 45 000 Euro. Teil waren verschiedene Workshops, Beteiligungsformate und fachliche Gespräche in den vergangenen beiden Jahren. „Es ist ein lebendiges Konzept, an dem bis zum Schluss gefeilt worden ist“, sagte Wahl vor dem Gemeinderat. Im Sitzungssaal des Rathauses verfolgten 30 Interessierte das Geschehen, darunter auch einige Mitglieder des Werberings aus Kandern.

Fokus ist ganze Stadtmitte

„Unser Fokus war die Stadtmitte“, erklärte Wahl. „Es ist ja auch schon einiges gemachtworden“, befand er und sprach an, die städtebauliche Qualität der Kulisse und die Erfordernisse der verkehrlichen Belange in Einklang zu bringen. Das stelle sich in Kandern angesichts der Lage auf dem Land so dar, dass das Auto weiterhin ein Teil des Mobiltätskonzepts bliebe, da die Anbindung mit dem ÖPNV nicht überall gleich gut sei. Es sei eine „Frage des richtigen Maßes“ bei der Innenstadtgestaltung, sagte der Experte.

Deutlich machte Wahl aber, dass eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität nur möglich sei, wenn beim Verkehr nicht nur auf die Bedürfnisse des Autoverkehrs geschaut werde. Themen seien auch die Barrierefreiheit, eine stärkere Regulierung der Parksituation, eine Bremsung des Verkehrs, mehr Sitzgelegenheiten und eine stärkere Begrünung, informierte Wahl.

16 Maßnahmen sind auf 67 Seiten des Abschlussberichts erarbeitet worden. Diese stellte Wahl nicht einzeln vor, sondern versuchte mehr generelle Leitlinien aufzuzeigen. Zum Beispiel geht es darum., Fußwege besser zu vernetzen und zu beschildern, die Nutzung von Parkplätzen stärker zu konzentrieren und für die Interessen unterschiedlicher Nutzer Flächen auf dem Blumenplatz zu schaffen.

Parken am Rathaus

Das Parken soll sich stärker am Rathaus abspielen, die Plätze in der Hauptstraße sollen auf etwa 30 Minuten beschränkt bleiben und mittelfristig ist eine kostenpflichtige Bewirtschaftung vorgesehen, sagte Wahl. Für die Hauptstraße soll Tempo 20 gelten, für die Waldeckstraße Tempo 30, und Teile des Blumenplatzes sowie an der Fischermühle könnten Spielstraße werden. Das Parken soll hier nur noch an bestimmten Stellen möglich sein, die Zufahrtsmöglichkeiten werden eingeschränkt. Am Marktplatz stellte sich heraus, dass es wegen der Post und der Apotheke Parkplätze zu erhalten gelte, sagte der Planer.

Wolfgang Wahl stellte die Planung vor.

In seinem Fazit beurteilte er die Ausgangslage als positiv, aber es seien starke Bedenken gegen zu große Veränderungen vorgebracht worden. Die Veränderungen müssten behutsam vorangebracht werden, es brauche Mut, an den Zielen der Konzeption festzuhalten und die Offenheit zu haben, Veränderungen auszuprobieren. Das sagten Bürgermeisterin Simone Penner und der Gemeinderat zu. Sie wollten sich nicht auf einen genauen Zeitplan festlegen, wann mit der Umsetzung zu rechnen sei.

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