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Kandern Praktikum in Sachen Waldbrand

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Austausch: Kanderner Feuerwehrleute lernen Löschtechniken in Portugal / Gefahr nimmt hierzulande zu

Kandern - Waldbrandgefahr ist auch hierzulande kein Fremdwort mehr. Erst vergangene Woche hat der Forstbezirk Kandern beim Landratsamt Lörrach eine entsprechende Warnmeldung herausgegeben. Da ist es sicherlich eine gute Nachricht, dass sich drei Kanderner Feuerwehrleute derzeit in Portugal in speziellen Löschtechniken schulen lassen, wie Kommandant Günter Lenke bekannt gibt.

Matthias Meisinger (Abteilungskommandant Stadt Kandern), Dietmar Wieber (Abteilungskommandant Feuerbach) und Christophe Barreca (stellvertretender Abteilungskommandant Kandern) unterstützen in den kommenden zwölf Tagen die Feuerwehr im portugiesischen Penela bei Waldbrandeinsätzen, wie es im Februar beim Besuch in Portugal mit dem dortigen Kommandanten und dem zuständigen Kreisbrandmeister des Distrikts Coimbra vereinbart worden war. Dabei werden die drei Kanderner Feuerwehrleute in der Feuerlöschtechnik der Portugiesen geschult mit dem Ziel, das Erlernte später auch in Kandern umsetzen zu können. Die benötigte Schutzausrüstung wurde von Fachfirmen zur Verfügung gestellt.

In dem Gebiet um Penela kommt es regelmäßig zu großen Bränden in den weitläufigen Eukalyptuswäldern. Ein besonders verheerender Brand im Jahr 2017 mit Dutzenden Toten war auch ursächlich verantwortlich für die heute guten Beziehungen der beiden Feuerwehren über Ländergrenzen hinweg.

Ein verheerender Brand ging dem Austausch voraus

Die Portugiesen aus Penela hatten seinerzeit einen Hilferuf gestartet, weil sie bei dem Brand auch Material verloren hatten. Die Kanderner schickten Atemschutzgeräte und andere Ausrüstungsgegenstände, die sie bei einer Auktion zusätzlich zum benötigten Equipment erworben hatten. Im Jahr darauf konnten sie noch einmal helfen, diesmal mit einem nicht mehr benötigtem Mannschaftstransportfahrzeug.

Der jetzige Besuch ist bereits das dritte Zusammentreffen der beiden Feuerwehren, weitere Zusammenkünfte sind geplant. Ein gemeinsamer Besuch an der weltweit größten Feuerwehrmesse in Hannover musste jedoch verschoben werden.

Diesmal können die Portugiesen den Kandernern etwas Wichtiges mit auf den Weg geben: ihre Erfahrung mit Waldbränden. Denn mit zunehmender Trockenheit steigt diese Gefahr auch in deutschen Wäldern.

Aktuelle Warnhinweise an Waldbesucher und -besitzer

Zwar dürfte sich mit den jüngsten Regenfällen die Situation im Landkreis Lörrach wieder etwas entspannt haben, doch vergangene Woche war die Waldbrandgefahr hoch. „Ein entstehendes Feuer fände reichlich Nahrung und würde sich sehr schnell ausbreiten können“, mahnte deshalb das Landratsamt zur Vorsicht.

Noch bis zum 31. Oktober gilt im Wald ein grundsätzliches Rauchverbot. Bei der Nutzung von offiziellen Grillstellen muss das Feuer immer beaufsichtigt und vor dem Verlassen vollständig gelöscht werden. Andernorts ist das Grillen im Wald nicht gestattet. Offenes Feuer außerhalb des Waldes muss mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.

Kraftfahrzeuge sollten nicht seitlich an Waldwegen geparkt werden, um Löschfahrzeugen die Zufahrt nicht zu versperren, aber auch damit dürres Gras nicht in Brand gerät. Zudem sollten Glasflaschen wegen des Brennglaseffekts nicht sorglos liegen gelassen werden. „Über die Hälfte der Waldbrände entsteht durch Fahrlässigkeit“, heißt es in dem Appell an Waldbesucher und Waldbesitzer.

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