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Kandern Reisebus kollidiert mit Straßenbahn

Weiler Zeitung

Unglück: Kanderner Reisegruppe in Danzig verunglückt / 13 Verletzte / Teilnehmer schildern ihre Eindrücke

Ein jähes Ende nahm eine Rundreise des Schwarzwaldvereins Kandern in Danzig. Der Reisebus der Kanderner kollidierte dort am Donnerstag gegen 14 Uhr mit einer Straßenbahn. 13 Personen wurden verletzt: zehn Insassen des Busses und drei der Straßenbahn, darunter die in der Kabine eingeklemmte Fahrerin. Sie musste von der Feuerwehr befreit werden.

Von Alexandra Günzschel

Danzig/Kandern. Auf einem mit einer Autokamera aufgenommen Video ist zu erkennen, wie der Bus nach links abbiegt, bevor er mit der herannahen Straßenbahn kollidiert. Der 60-jährige Fahrer wurde festgenommen und soll wegen Gefährdung des Straßenverkehrs angeklagt werden, wie die polnische Presse berichtet. Die Reisegruppe wurden von der Polizei bereits befragt. Fest stand schnell, dass der Busfahrer nüchtern war.

„Wir wurden ordentlich durchgerüttelt“, sagt Bertold Schmitz, der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, den wir gestern in Danzig erreichten. Doch seien die meisten der 45 Teilnehmer wieder wohlauf.

Die Verletzten wurden am Donnerstag nach dem Unglück in Krankenhäuser gebracht. „Vorsichtshalber wurden einige die Nacht über zur Kontrolle da behalten“, berichtet Schmitz. Bis auf eine Person hätten mittlerweile aber alle wieder das Krankenhaus verlassen. Noch wisse man darüber nichts Genaues.

Schmitz spricht von Schürfwunden, Prellungen und gebrochenen Knöcheln, aber auch von stark blutenden Wunden. „Schlussendlich sind wir glimpflich davon gekommen“, sagt der Vorsitzende. Allerdings seien jetzt alle ein bisschen durcheinander.

Zu den Verletzten gehört auch Irmgard Brombacher, Gemeinderätin in Kandern und ehemalige Vorsitzende des Gewerbevereins. Sie hat sich den Fuß gebrochen und trägt nun einen Gips.

„So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist“, erzählt sie uns am Telefon. „Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte ein heilloses Durcheinander“, beschreibt Brombacher die Situation, als ihre Sitznachbarin auf sie fiel und einige Insassen schrien. Möglicherweise war es eine glückliche Fügung, dass der Reisebus dann frontal auf einen Mast auffuhr. „Vielleicht wäre er sonst umgekippt“, überlegt Brombacher.

Froh ist sie auch, dass sie das Krankenhaus noch am Donnerstag gegen 21 Uhr wieder verlassen konnte, trotz längerer Wartezeiten und einiger Verständigungsprobleme.

Die unverletzten Teilnehmer der Reise nutzten den zusätzlichen Tag in Danzig gestern zu Spaziergängen an der Ostsee. „Polen ist ein schönes, sehr gastfreundliches Land“, sagt Brombacher, die es schade findet, dass die schöne Reise nun zu Ende ist.

Zu einem möglichen Fehlverhalten des Fahrers will sich Bertold Schmitz nicht äußern. Das werde nun abgeklärt. Es habe sich um einen vorzüglichen Fahrer gehandelt. Alle seien sehr zufrieden gewesen mit ihm, sagt er. „Es ist uns unerklärlich, wie das passiert ist.“ Diese Einschätzung teilt auch Irmgard Brombacher. Selten habe sie eine so ausgeglichene Fahrt erlebt, lobt sie den umsichtigen Fahrer.

Eigentlich sollte es für die Kanderner gestern weitergehen nach Stettin. Die siebentägige Reise unter der Überschrift „Goldener Herbst in den Masuren“ wird nun aber vorzeitig abgebrochen. Heute fährt die Gruppe wie geplant weiter nach Leipzig, wo es aber kein Programm mehr geben wird, wie Schmitz erklärt. Von dort aus geht es dann voraussichtlich am Sonntag für alle zurück.

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