Kandern Rund um den Gemüsegarten

Weiler Zeitung
Nicht nur die Profis können mit den richtigen Tipps tolles Gemüse erzeugen, sagt Josef Klapwijk, Berater im Gemüsebau. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Expertentipps: In Tannenkirch gab es Gemüsebauberatung nicht nur für die Profis

„Tomaten gehören in unserer Region unter ein Dach“, so ein Tipp für Hobbygärtner von Josef Klapwijk, Berater für Gemüsebau im Landratsamt Freiburg-Hochschwarzwald. Anlass für die Fragen an den Fachmann war eine Veranstaltung zur Gemüsebauberatung in Tannenkirch. Sie richtete sich eigentlich an die Profis.

Kandern-Tannenkirch. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg hat aber auch eine Broschüre mit dem Titel „Integrierter Pflanzenschutz 2017 – Umwelt- und sachgerechter Pflanzenschutz in Kleingärten“ herausgegeben. Darin sind viele Tipps, etwa für den Obst-, Beeren- oder Gemüseanbau nachzulesen. Nützlinge im Garten, wie Marienkäfer, Ohrwürmer, Laufkäfer und verschiedene Wanzenarten, werden beschrieben, ebenso wie Kompost, Gründüngung und vieles mehr.

„Im eigenen Garten sollte man dafür sorgen, dass Tomaten einen Schutz von oben, sprich ein Dach haben. Denn werden sie öfter nass, entwickeln sie Krankheiten oder faulen – selbst bei robusten Sorten ist das der Fall“, erklärt der Gemüsebauexperte Klapwijk. Wichtig sei auch die Auswahl der Jungpflanzen – „und das gilt für jedes Gemüse, von Salat über Zucchini bis Paprika“, so der Experte. Von Baumarktware hält er nicht viel: „Wenn man Setzlinge nicht selbst zieht, ist der Weg zum Gärtner besser, die verkaufen gute Ware“, rät Klapwijk.

Im Garten wiederum ist die Standortwahl für den Gemüseanbau wichtig. Beete oder Hochbeete sollten nicht zu nah an Hecken oder Bäumen angelegt werden, da diese Schatten werfen. Ein Gemüsegarten braucht viel Sonne. Zudem sei beim Aussäen auf Platz zu achten, damit sich die Pflanzen entwickeln können, erläutert der Fachmann und warnt: „Wer eng sät, fördert auch Krankheiten.“

Und noch ein Rat: Kreuzblütler wie Kohlarten, Kresse oder Rettich und Doldenblütler wie Dill, Fenchel, Möhre oder Radieschen sollten nicht nacheinander angebaut werden. Wer sich nicht auskennt, sollte zuerst eine Bodenuntersuchung in seinem Garten machen, denn unterschiedliche Gemüse brauchen unterschiedliche Düngung. Tests hierfür gibt es im Handel.

Allgemein habe sich im Gemüsegarten eine Düngung mit Kalimagnesia sehr gut bewährt. Und eine optimale Magnesiumversorgung der Pflanzen sei auch wichtig für die Menschen, die das Gemüse später essen. Magnesiummangel verursacht nämlich nicht nur Wadenkrämpfe, sondern ist auch eine Ursache für Herz- und Kreislauferkrankungen.

Küchenkräuter sind auf kleinen Flächen, in einer Kräuterspirale und auch auf dem Balkon gut pflanzbar: Lavendel, Estragon, Rosmarin, Majoran, Kresse oder Ysop. Einige Kräuter mögen keine kalten Temperaturen, andere sind mehrjährig: Petersilie und Schnittlauch etwa. Und noch mehr gilt es zu beachten: „Manche Kräuter bevorzugen sonnige, manche schattige Standorte, einige viel Kalk, andere wenig“, erklärt Klapwijk.

Gerade in der Gegend um Kandern gibt es viele Pferdehöfe, einige Bauernhöfe und Nebenerwerbslandwirte. Da stellt sich auch die Frage nach dem Mist als Dünger im Garten: „Gut verrotteter Mist ist nach wie vor empfehlenswert, da kann man die Landwirte schon mal fragen“, bestätigt Klapwijk. Allerdings solle man darauf achten, nicht zu viel Mist in die Beete einzuarbeiten, denn dann steigt auch der Phosphorgehalt im Boden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading