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Kandern Schon mehr als 1000 Briefwähler

Alexandra Günzschel
Bis zu vier Stimmzettel sind in Kandern abzugeben. Foto: sba

Kommunalwahlen: In Kandern bis zu vier Stimmzettel abzugeben. Mehrheitswahl in Ortsteilen.

Kandern - Einen regelrechten Wahlmarathon haben einige Kanderner am Sonntag vor sich: Neben der Europawahl und der Neuwahl von Gemeinderat und Kreistag werden sie auch noch um ihre Stimmabgabe für die jeweiligen Ortschaftsräte gebeten. Kein Wunder, dass sich viele der rund 6400 Wahlberechtigten für die Briefwahl entschieden haben. Bis gestern Mittag wurden rund 1060 Briefwahlunterlagen angefordert.

Vorsorglich wurden deshalb zwei Briefwahlvorstände eingerichtet, einer ist zuständig für die drei Wahlbezirke in Kandern, der andere für die Ortsteile und die Urnenwahl. Die Briefwahlvorstände sind am Sonntag für die Zulassung der Wahlbriefe zuständig. Liegt der korrekt ausgefüllte Wahlschein mit Unterschrift vor, kommen die Stimmzettel in die jeweiligen Urnen. Ausgezählt wird am Wahltag, am Sonntag, 26. Mai, ab 18 Uhr.

Vier Wahlen, vier Farben

Für die Wahl zum Europäischen Parlament ist der weiße Stimmzettel auszufüllen, der Stimmzettel für die Wahl des neuen Gemeinderats ist orange, der für die Wahl des Kreistags grün. Wer in einem der Kanderner Ortsteile wohnt, bekommt darüber hinaus noch einen hellbraunen (chamois) Stimmzettel, um den Ortschaftsrat zu wählen.

Die Unechte Teilortswahl

In Kandern gilt das Prinzip der Unechten Teilortswahl: Dadurch soll sichergestellt werden, dass auch die Ortsteile im Kommunalparlament ausreichend vertreten sind. Ihre Vertreter erhalten deshalb garantierte Sitze im Gemeinderat.

Regulär besteht der Kanderner Gemeinderat aus 18 Mitgliedern, unter bestimmten Voraussetzungen könnte das Gremium aber auch anwachsen. Neun Plätze davon sind für die Vertreter aus der Kernstadt von Kandern reserviert, drei Sitze erhält Wollbach, zwei gehen an Tannenkirch und je ein Vertreter kommt aus Feuerbach, Holzen, Riedlingen und Sitzenkirch.

Die Gemeinderatswahl

Die Wähler erhalten für die Gemeinderatswahl vier Wahlvorschläge der einzelnen Fraktionen (Freie Wähler, CDU, SPD und Grüne). Dabei wurden die Kandidaten auch den einzelnen Wohnbezirken zugeordnet. Jeder Wähler hat 18 Stimmen, die er verteilen kann. Dabei kann er einzelnen Kandidaten bis zu drei Stimmen geben (Kumulieren).

Wähler können entweder nur die Kandidaten auf einer Liste wählen. Oder aber sie wählen Kandidaten von mehreren Listen (Panaschieren). Dabei ist es möglich, einen Wahlvorschlag handschriftlich mit weiteren Kandidaten zu ergänzen oder aber mehrere Listen abzugeben. Wichtig ist dabei im Fall von Kandern nur, dass die Gesamtstimmenzahl von 18 nicht überschritten wird.

Gibt man einen Wahlvorschlag als Ganzes ab, könnten Stimmen verschenkt werden, falls die Liste nicht voll ist. Dies kann man durch Kumulieren verhindern.

Analog dazu läuft auch die Kreistagswahl ab. Für das Kandertal sind fünf Stimmen zu vergeben.

Die Ortschaftsratswahlen

In den Ortsteilen ist Kumulieren und Panaschieren nicht möglich, da hier diesmal Einheitslisten gebildet wurden. Es gilt das Mehrheitswahlrecht. Die Wollbacher können zehn Stimmen vergeben, die Tannenkircher acht. Und in Feuerbach, Holzen, Riedlingen und Sitzenkirch können die Einwohner jeweils sechs Stimmen für die sechs Mitglieder der jeweiligen Ortschaftsräte vergeben.

80 Helfer im Einsatz

Dass die Unechte Teilortswahl zu mehr ungültigen Stimmzetteln führt, kann Hauptamtsleiter Reiner Pach nicht bestätigen. Allerdings komme es immer wieder vor, dass Kandidaten aus den Ortsteilen an anderen vorbeiziehen, die eigentlich mehr Stimmen erhalten haben, erklärt Pach. Er weist auch darauf hin, dass man handschriftlich zugefügte Personen eindeutig mit Vor- und Nachnamen benennen sollte, ansonsten könne die Stimme unter Umständen ungültig sein.

Insgesamt sind am Sonntag rund 80 Helfer in elf Wahlvorständen in zwei Schichten im Einsatz. Erstmals setzt man beim Auszählen auf eine Erfassung mit dem PC.

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