Kandern „Schwätze“ wie in alten Zeiten

Weiler Zeitung
Viel gesungen wurde wieder beim „Liechtgang“ des Markgräfler Trachtenvereins Kandern. Dessen Finale bestritten die Veranstalter zusammen mit den Zeller „Latschari“-Sängern. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

„Liechtgang“-Abend des Markgräfler Trachtenvereins mit fasnächtlichem Nachschlag und Schmalzschnitten

Von Walter Bronner

Kandern. Die Fasnacht scheint im Kandertal noch nicht ganz abgeschlossen zu sein. Beim „Liechtgang“-Abend des Markgräfler Trachtenvereins gab es jedenfalls einen fröhlichen und vor allem klangsinnlichen närrischen Nachschlag von den stimmkräftigen Zeller „Latschari“-Sängern.

Mit zahlreichen volkstümlichen Weisen, wie „Im Zeller Bergland“ (Text und Melodie von Hebelpreisträger Gerhard Jung) und „Wo die dunklen Tannen stehen“ , Jagdliedern („Auf, auf zum fröhlichen Jagen“, „Zwei rehbraune Augen“), deftigen Couplets („Der Orgelmann“, „Einer isch immer de Leo“), dem Schweizer Hudigägeler „Loset si, Frau Kuenzi“ und etlichen karnevalesken Schunkelweisen bereiteten die Gäste aus dem oberen Wiesental ihrem stattlichen Publikum im so genannten „Bibelis“-Saal viel Vergnügen und auch reichlich Gelegenheit zum Mitsingen.

Wäre nicht mehrfach ausdrücklich gesagt worden, dass das zu Harmonika- und Gitarrebegleitung singende Quintett nur mit reduzierter Belegschaft nach Kandern kommen konnte, hätte vermutlich niemand bemerkt, dass der erkrankte Bass-Sänger und die vor wenigen Tagen Mutter gewordene Sopranistin ausfielen. Auch die Kanderner Trachtenträgerinnen und -träger konnten der Grippewelle wegen nicht komplett antreten, was aber die Qualität des Heimat- und Brauchtums-abends auch nicht beeinträchtigte. Die von Elfriede Hüttlin am E-Klavier begleiteten Volkslieder „Wenn alle Brünnlein fließen“ und „Nu Fründ, was saisch denn du derzue“ wurden mit viel klanglicher Anmut vorgetragen.

Dass es beim Liechtgang wie in alten Zeiten um fröhliches Beieinandersein und zwanglose Kontaktpflege zum „Schwätze, Loose und Luuschtere“ gehe, verdeutlichen Vorsitzender Fred Wehrle in Grußwort und Dankansprache sowie seine Stellvertreterin Christa Heimann-Buß, die das Programm moderierte und mit Beiträgen aus ihrer dichterischen Werkstatt bereicherte. Und diesmal nicht nur mit Mundartlyrik wie „Der Weg ins Johr“ aus einem ihrer früheren alemannischen Gedichtbändchen, sondern auch mit den neuen poetischen Poesiestücken „Frühlingssonett“ , „Frühjahrs-Müdigkeit“ und „Blaue Stunde“ aus ihrer jüngst unter dem Titel „Auf den Flügeln der Zeit“ erschienenen Sammlung hochdeutscher Verse.

Dass zum Markgräfler Liechtgang nicht nur Bodenständiges in Form von Liedgut und Lyrik gehören, sondern auch ebensolche kulinarische Zutaten, ist beim Trachtenverein ebenfalls seit eh und je guter Brauch.

In der Pause wurden wieder die von Vorstandsmitglied Brunhilde Winkler zubereiteten, dick geschmierten Schmalzschnitten sowie feine Gugelhopf-Variationen serviert. Das musikalische Finale bestritten Trachtenverein, Latschari-Gruppe und Publikum gemeinsam mit „Ade zu guten Nacht“.

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