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Kandern Schwimmbad wird 90 Jahre alt

Weiler Zeitung

Rückblick: Am 25. August 1929 wurde das Freibad feierlich eröffnet / Tourismusförderung war das Ziel

Am Sonntag vor genau 90 Jahren wurde das Kanderner Schwimmbad am Lippisbach feierlich eröffnet. Noch heute ist die Freizeiteinrichtung gerade an heißen Sommertagen bei Jung und Alt beliebt. Freilich hat das heutige Freibad aber nur noch wenig mit den Anfängen im Jahr 1929 zu tun.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Eine um den Tourismus bemühte Gruppierung aus Kandern mit Edwin Schäfer, Vorsitzender des Verkehrsvereins, an der Spitze hatte den Bau des Freibads angeregt. Architekt war Gustav Weiss, wie Volker Scheer in seiner Chronik „Kandern 1810 bis 2010 – 200 Jahre Stadtrecht“ aufführt. Zu erkennen ist auf einer alten Aufnahme ein großes Becken, umgeben von viel Grün.

Badekultur in Kandern eigentlich noch älter

Darauf, dass die Badekultur in Kandern noch um einiges älter ist, weist Bernhard Winterhalter, der an der Stadtgeschichte interessierte Altbürgermeister, in seinem neuen Buch „Kandern ... und was sonst noch geschah. Interessantes, Vergessenes und Unbekanntes aus der Geschichte Kanderns, Band I“ hin. Winterhalter zufolge baute der Kanderner Steinmetz Ernst Rißmann schon 1903 östlich der Lichsengasse neben dem Lauf der Kander ein Becken für Badefreudige. Dafür zweigte er Wasser aus der Kander ab, das dann wieder in den Bach zurückfloss.

„Dies reichte vor 100 Jahren für ein Badevergnügen völlig aus“, bemerkt dazu Winterhalter, der auch zur Entwicklung des Kanderner Freibads in den neun Jahrzehnten seines Bestehens einiges zu berichten weiß.

Bis zum Zweiten Weltkrieg kam das Schwimmbad als eine Art „Naturbad“ daher. Das Schwimmbad erhielt sein Wasser aus dem Lippisbach. Dazu wurde ein kleines Wuhr errichtet, das heute noch existiert.

Ein „Mittelbrett“, eine am Boden befestigte Holzbrücke, trennte seinerzeit den Schwimmer- vom Nichtschwimmerbereich. Und dafür, dass der Weg von der einen zur anderen Seite versperrt blieb, sorgten offenbar übermütige Jugendliche, die so lange an der Holzkonstruktion hin und her rüttelten, bis der Badende das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel. „Sicherheitsrelevante Überlegungen spielten damals keine Rolle“, bemerkt dazu Winterhalter in seinem Buch.

Eine erste umfassende Sanierung des Kanderner Freibads erfolgte Winterhalter zufolge in den 60er Jahren. Heute verfügt das landschaftlich schön gelegene Freibad über ein separates Nichtschwimmerbecken sowie ein Sportbecken. Ein Drei-Meter-Sprungturm, eine große Rutsche sowie ein Strömungskanal sorgen für zusätzliche Attraktivität im Wasser.

Außerhalb stehen unter anderem ein Kleinkindspielplatz, ein Beachvolleyballfeld, Gastronomie und Tischtennisplatten bereit.

Das Schwimmbad wird aus einer Quelle gespeist und mit Absorbermattentechnik solarbeheizt.

Die Besucherzahlen sind erwartungsgemäß stark vom Wetter abhängig. Absolutes Rekordjahr war 2003 mit 151 325 Besuchern, gefolgt von 2006 mit 85 704 und 2018 mit 72 220 Badegästen.

Das Freibad hat auf jeden Fall noch bis zum Ende der Schulferien geöffnet: werktags von 9 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 21 Uhr und sonntags von 8 bis 20 Uhr.

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