Kandern Seit 50 Jahren für kulturelles Erbe engagiert

Weiler Zeitung
Der erste Landesbeamte und stellvertretende Landrat Ulrich ­Hoehler übergibt einen Scheck des Landkreises an Kandertalbahn-Vereinsvorsitzenden Alexander Meyer. Foto: Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum II: Festakt für Verein Kandertalbahn mit zahlreichen Gratulanten im großen Wagenschuppen

Kandern (sih). Vor 50 Jahren nahm die Sektion Kandertal des Schweizer Vereins für den Erhalt historischer Schienenfahrzeuge der EuroVapor den Museumsbahnbetrieb zwischen Haltingen und Kandern auf. Das wurde am Freitag gefeiert mit der Jubiläumsfahrt der Kandertalbahn mit geladenen Gästen und dem gut besuchten Festakt im großen Wagenschuppen.

Hier kamen Vertreter der Kandertalgemeinden, des Zweckverbands Kandertalbahn, befreundeter Museumsbahnen und des Landkreises zusammen.

Hans-Jürgen Credé, Vorsitzender des Verbands Deutscher Museums- und Touristikbahnen (VDMT), war aus Sachsen gekommen und lobte: „Die Kandertalbahn gehört zu den Vorzeigemuseumsbahnen in unserer Republik.“ Wie er ausführte, kümmern sich bundesweit 200 Institutionen von ganzjährig fahrenden Touristikbahnen bis zu Museumsbahnen und Eisenbahnmuseen um den historischen Eisenbahnbetrieb und befördern zusammen pro Jahr vier Millionen Fahrgäste.

Zwischen Authentizität und Umweltschutz

Das bringe Wertschöpfung und Tourismusattraktionen mit sich, so Credé, aber auch die Verbrennung von Kohle: „Wir stehen derzeit im Spannungsfeld zwischen Authentizität und Umweltschutz.“ Der Kohleverbrauch sämtlicher Museums- und Touristikbahnen liege übrigens bei 25 000 Tonnen pro Jahr, der des Großkraftwerks Mannheim bei 25 Millionen Tonnen, fügte er hinzu. Man strebe weitere Verringerungen von Emissionen an, doch für den verbleibenden Verbrauch „benötigen wir die Toleranz der Gesellschaft“.

Der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler überbrachte einen Scheck des Landkreises und fand: „Die Museumsbahn ist ein kulturelles Erbe und bietet ein touristisches Highlight.“ Zur S-Bahn durch das Kandertal wolle er nichts weiter ausführen – doch seien Landesverkehrsministerium, Landkreis und Kandertalgemeinden dabei, dies zu prüfen. Hoehler: „Es muss nicht eine S-Bahn sein, aber eine die ganze Region anschließende Stärkung des Nahverkehrs.“

In den 90er-Jahren hatte die Sektion Kandertal immer mehr Selbstständigkeit gewonnen vom Dachverband der EuroVapor. Es folgte die Gründung der „Freunde der Kandertalbahn“ als neuem Trägerverein, dieser heißt seit 2001 „Kandertalbahn“. Nun brachte der Präsident der EuroVapor, Gerd Hilligardt, als Jubiläumspräsent ein historisches Schild der „Nebenbahn Haltingen-Kandern“ mit.

Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz überbrachte die Grüße der Anrainergemeinden.

Kanderns Bürgermeister Christian Renkert dankte den Vereinsmitgliedern für „50 Jahre, die sie nach außen und innen gewirkt haben“. Dem schloss sich Gerlinde Dziedo, Vorsitzende des Werberings Kandern, an und bedankte sich für die Sonderfahrten zu Weihnachtsaktion und Städtlitag: „Der Werbering hat sehr viele Vorteile von der Kandertalbahn. Wir leben vom Tourismus und brauchen die Züge in jeder Hinsicht.“

Mit einem bebilderten Rückblick auf 50 Jahre ehrenamtliche Museumsbahngeschichte sorgte zuletzt Kandertalbahn-Projektleiter Wolfgang Schleef für den Abschluss des Festakts.

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