Kandern-Sitzenkirch Gelduldsfaden reisst in Sitzenkirch

Jutta Schütz
In Sachen schnelles Internet ist Sitzenkirch zweigeteilt: Nur ein Teil der Bevölkerung ist gut versorgt. Foto: Jutta Schütz

Länger als bis März will sich der Ortschaftsrat Sitzenkirch in Sachen Breitbandbausausbau nicht mehr von der Verwaltung vertrösten lassen

Bisher ist es so, dass ein Teil der Sitzenkircher bereits mit dem schnellen Internet versorgt ist, der andere Teil des Ortes aber nicht. Der Frust bei den Betroffenen und beim Ortschaftsrat sitzt tief.

Wie viel Ärger sich angestaut hat, wurde in der jüngsten Ortschaftsratssitzung deutlich. Dort war als Zuhörerin Gerlinde Engler anwesend, die auch für andere Betroffene sprach. Seit eineinhalb Jahren werde sie vertröstet. Ob man denn im Rathaus die Probleme der Betroffenen nicht verstehe, beschwerte sich Engler.

„Es ist wirklich ernüchternd, wenn man von zu Hause aus arbeitet und man die Buchstaben auf dem Computer erst Sekunden nach dem Tippen auftauchen sieht, das ist vorsintflutlich – es muss doch mal möglich sein, dass uns die Verwaltung informiert und Frage und Antwort steht“, kritisierte die Sitzenkircherin.

Auch mehrere Ortschaftsräte wollen sich nicht länger in Geduld üben und immer wieder abwimmeln lassen. Man vertrete schließlich alle Bürger aus Sitzenkirch, es könne einfach nicht sein, dass diese Teilung des Ortes in schnelles und fast nicht vorhandenes Internet seit so langer Zeit fortbesteht, hieß es von Felix Winkler.

2021 war es mit dem Ausbau in Sitzenkirch losgegangen. 2022 wurde die Versorgung im Oberdorf, also im Wässerlewerg, Meiergarten, Oberer Garten, Fuchsrain, Lichsenweg und Enzenbergweg und In der Neumatt fertig. Andere Straßen sollten im Zuge der Sanierung der Breite Straße angeschlossen werden.

Doch keine so gute Idee

Was als gute Idee schien, nämlich die Bauarbeiten an der Breite Straße mit dem Internetausbau zu koppeln, entpuppt sich nun als Dauerhemmnis. Denn die Sanierung der Ortsdurchfahrt (Breite Straße) zieht sich nun seit 2022 hin – „das Land hat anscheinend kein Geld für die Sanierung der Straße“, meinte Ortsvorsteher Tobias Buss.

Er teilte mit, dass nun im März mit dem Ausbau des fehlenden Glasfasernetzes begonnen werden soll. Diese Informationen habe er vom Zweckverband für den Breitbandausbau, „der nichts für die Verzögerung kann und schon längst angefangen hätte, es geht da ja auch um Fördergelder, die verfallen, sollte man nicht beginnen“, sagte Buss.

Wenn es im März dann doch nicht weitergeht, wolle man mit dem Ortschaftsrat aktiv werden und einen Teil des Gemeinderates hinter sich bringen – „wir brauchen dafür vier Gemeinderäte, dass unser Anliegen im Gemeinderat behandelt wird“, hielten der Ortsvorsteher und Stephan Bleckmann fest.

Verbindliche Daten

Als Sitzenkircher Ortschaftsrat wolle man dann von der Verwaltung verbindliche Daten und Vorschläge bezüglich der Informationsveranstaltung und des Ausbaus fordern. „Wir behalten also nun den März im Auge, ob sich endlich beim Breitbandausbau etwas tut“, konstatierte Buss.

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