Kandern-Sitzenkirch Motorsportclub-Mitglieder aus Kandern-Sitzenkirch haben Benzin im Blut

Jutta Schütz
Die erfolgreichsten Fahrer des Motorsportclubs Sitzenkirch (von links): Max Sprich, Thorsten Höferlin und Sohn Erik Höferlin. Foto: /Jutta Schütz

Drei erfolgreiche Auto-Cross-Fahrer des Motor-Sport-Club (MC): Max Sprich, Erik und Thorsten Höferlin fahren speziell hergerichtete Fahrzeuge und sind im Rennsport im Dreiland regelmäßig am Start.

Rallye-Fans auf dem Land sind gut daran zu erkennen, dass in ihren Hinterhöfen oft abgemeldete und „ausschlachtfähige“ Autos stehen. Im Fall von Familie Höferlin aus Sitzenkirch sind dies VWs.

Vater Thorsten und Sohn Erik haben so quasi wichtige technische Teile schnell bei der Hand. Die brauchen sie als erfolgreiche Auto-Cross-Fahrer des Motor-Sport-Club (MC) Sitzenkirch häufig. Der erfolgreichste Fahrer des Clubs derzeit ist Max Sprich (26), gelernter Heizungsbauer, – er wurde 2022 und 2023 im „3-Nationen-Cup“ Meister in der Klasse 3 mit einem Auto mit mehr als 1801 Kubikzentimeter Hubraum.

Sprich fährt einen für Auto-Cross-Rennen speziell „aufgemotzten“ VW Corrado. Erik Höferlin, zwölf Jahre alt, will es Sprich irgendwann gleich tun. Zusammen mit seinem Vater, der beim „3-Nationen-Cup“ Platz 3 in der Klasse 1 bis 1400 Kubikmeter belegte, hat er ein erstes Auto für sich gebaut – ein VW Polo. Erik darf in der Klasse 1 bei den Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren an den Start gehen. Er schockte die Konkurrenz, denn gleich in seiner ersten Saison wurde er Vizemeister in der Jugendklasse. In einem „Autozimmer“ neben der Garage der Familie Höferlin stapeln sich Pokale auf Regalen. Vier von ihnen hat übrigens Eriks Mutter Daniela gewonnen – auch sie fuhr mal aktiv Auto-Cross.

Der Dreck fliegt schon

Was ist eigentlich ein Auto-Cross? Auto-Cross meint kurze Rennen auf 600 bis 2000 Meter auf vorwiegend unbefestigten Strecken mit Schotter, Sand oder Erde, manchmal Asphalt, als Untergrund. „Der Dreck muss schon fliegen“, lacht Erik. „Während man bei Stock-Car-Rennen oft stark mit anderen Wagen kollidiert, ist das beim Rallye-Cross nicht der Fall, berühren darf man sich aber“, erläutert Thorsten Höferlin.

In der lokalen Auto-Cross Szene wird der der „3-Nations-Cup“ in Neuenburg, Pfeffelbach und Albruck und in der Schweiz in Hoch Ybrig und Bure ausgefahren. „In Neuenburg, Pfeffelbach und in Albbruck lief es letztes Jahr spitze – in der Schweiz war es nicht ganz so topp, aber ich habe in der Wertung 322 Punkte beim Cup zusammengefahren“, bilanziert Max Sprich.

In einer autoverrückten Familie wie Familie Höferlin kommen die Kinder quasi mit Rädern anstelle von Füßen zur Welt und erobert sich schon als Kleinkind mit dem Bobby-Car diverse Pole-Positionen. Als Schüler landet man dann recht flott beim Auto-Cross. Das bedeutet: „Man muss die Autos umbauen auf die Größe des Nachwuchses, vor allem, was die Sitzposition angeht“, erklärt Thorsten Höferlin.

Gewisse Sicherheitsstandards sind bei den Rallye-Eigenumbauten Pflicht: „Die Autos haben einen speziellen Rennsitz mit einem Sechs-Punkt-Sicherheitsgurt, eine Stromkreisunterbrechung, der zehn-Liter-Alutank muss gesichert sein und die Autos haben natürlich einen Überrollkäfig – ich habe mich auch schon mal überschlagen, das kann passieren beim Training oder Rennen“, erzählt Erik.

Die besten Autos zum Umbauen sind VW Polo, VW Corrado und VW Golf, Audi A3, Suzuki Swift, Honda, Peugeot 208 oder ein Seat, denn da sind für Ersatzteile und Teile zum Bestellen vorhanden. Vor jedem Rennen findet eine Wagenabnahme statt. Sich als Schüler gleich hinters Steuer setzen und „losheizen“ geht übrigens nicht. Es sind besondere Lehrgänge, Nachweise und Prüfungen erforderlich.

Rennzirkus mit Familie

Familie Höferlin ist zu den Rennen regelmäßig mit dem Wohnmobil unterwegs. „Bei den Rennen trifft man natürlich auf die Gleichgesinnten aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich, wir alle haben immer richtig viel Spaß“, stellt Daniela Höferlin fest.

Was die Sitzenkirchener Motorsport-Fans umtreibt, ist die Suche nach Sponsoren. Zwei hat der Club schon gefunden. „Gerne hätte wir noch mehr Unterstützer“, so Thorsten Höferlin.

Info: Der MC Sitzenkirch ist bei Facebook zu finden. Im Logo zeigt er zwei gekreuzte Autokolben samt Sitzenkirchener Wappen. Der MC hat Bekanntheit durch die Organisation von Oldtimer-Treffen am Festschopf erworben.

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