Kandern Sitzenkirch setzt alles auf eine Karte

Janine Ak
Die Ortsdurchfahrt von Sitzenkirch ist marode. Im Zuge der Sanierung sollen im Frühjahr Breitbandkabel für stabiles und schnelles Internet sowie Stromkabel verlegt werden, welche die Freileitungen für Strom ersetzen sollen. Foto: Archiv/Joachim Pinkawa

Ortschaftsrat: Keine Anmeldung neuer Haushaltsmittel für 2023 / Priorität hat Fassade des Schlachthauses

Sitzenkirch will keine neuen Mittel für den Haushalt 2023 anmelden, so hat es der Ortschaftsrat am Dienstag beschlossen. Ziel ist, im Gemeinderat die Mittel für das Streichen der Fassade des Schlachthauses genehmigt zu bekommen. Die Maßnahme ist schon seit mehreren Jahren verschoben worden.

Von Janine Ak

Kandern-Sitzenkirch. Der Fokus solle 2023 aber auf einer Maßnahme liegen, die seit mehreren Jahrzehnten geplant sei und deren Mittel nun bereits im Haushalt bereit stünden, sagt Ortsvorsteher Tobias Buss auf Nachfrage: die Anbindung des Glasfasernetzes und der Erdkabel an die fehlende Dorfhälfte und, damit einhergehend, die Sanierung der maroden Ortsdurchfahrt, die bisher keinen Fußweg hat.

Für die Sitzenkircher hat das Projekt besondere Bedeutung. Denn es sollen, wenn die Straße schon einmal aufgerissen wird, Breitbandkabel für stabiles und schnelles Internet und Stromkabel hineingelegt werden. 1,7 Millionen Euro wird das Projekt in etwa kosten, aber durch diverse Förderungen werde der Haushalt der Stadt Kandern mit nur etwa 600 000 Euro belastet, so Buss. Die Mittel dafür seien bereits genehmigt, im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten beginnen.

Ein weiteres Projekt, das der Kanderner Gemeinderat schon 2020 und 2021 verschoben hat, ist das Streichen der Fassade des Schlachthauses und des Scheunentors. 50 bis 70 Rinder werden hier pro Saison geschlachtet, die von September bis April geht. 12 000 Euro werden für die Arbeiten veranschlagt, die der Bauhof übernehmen könne. „Mit der Maßnahme wollen wir unbedingt in den Haushalt 2023 rein“, bekräftigt Buss.

Dass man auf die Anmeldung neuer Mittel für den Haushalt 2023 verzichtet, solle nicht bedeuten, dass die Kirchenmauer mit deren Abdeckung, das veraltete Dorfinformationsschild, die Brunnensanierung, der Fußweg vom Meiergarten zum Oberen Garten oder eine neue Haustüre im Rathaus hinfällig seien, so Buss. Im Gegenteil, hier solle besonders sparsam mit dem vom Steuerzahler anvertrauten Geld umgegangen werden.

Am Ortsbudget von 2900 Euro pro Jahr soll festgehalten werden. Damit könnten auch kleinere Dinge wie die Vorhänge im Rathaus, eine Brunnenteilsanierung oder die Erschaffung einer WLAN-Infrastruktur angegangen werden, erzählt Buss.

Ein größeres Projekt für die kommenden Jahre sei die Sanierung des Rathausdachs. Da die Arbeiten mit Mitteln aus dem Topf des Programms „Entwicklung Ländlicher Raum“ gefördert werden, wenn sie bis 2025 abgeschlossen sind, soll die Ortsverwaltung 2023 den Antrag erarbeiten.

Im Haushalt 2022 sind 5000 Euro bewilligt worden, um die öffentliche Toilettenanlage, die sich im Schopf beim Spielplatz befindet, frostsicher zu machen. So könne sie ganzjährig genutzt werden. Bisher habe im Winter das Wasser abgestellt werden müssen, sagt Buss. Die Materialien wurden teils schon beschafft. Nun müsse ein Termin für einen Arbeitseinsatz gefunden werden.

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