Kandern Spontane Idee nimmt Gestalt an

Rolf Rhein
Hier sollen die Stellplätze für den Wollbacher Friedhof entstehen. Foto: Rolf Rhein

Bürgeraktion: Parkplätze für Wollbacher Friedhof entstehen in Eigenleistung / Mit Ortsbudget finanziert

Was eine intakte Dorfgemeinschaft bewirken kann, wurde mit den Vorarbeiten zur Schaffung eines Parkplatzes beim Wollbacher Friedhof in einer konzertierten Aktion von Ortschaftsrat und Bürgern eindrücklich belegt.

Von Rolf Rhein

Kandern-Wollbach. Dazu gibt es eine Vorgeschichte: Anlässlich der Straßensanierung Egisholzer Straße im Abschnitt Rathaus/Friedhof wurde bei Vermessungsarbeiten festgestellt, dass östlich des alten Friedhofs ein rund 2,20 Meter breiter Streifen Land, so lang wie die Friedhofsmauer, der Gemeinde Wollbach gehört. Auf Anregung von Ortsvorsteher Max Sütterlin und dem Ortschaftsrat wurde anlässlich der Straßensanierung jene Fläche ausgekoffert und mit Kies befüllt.

Die Fläche ist mittlerweile stabil und gut befahrbar. Bei einer Vor-Ort-Besichtigung im Oktober durch den Ortschaftsrat kam die Idee auf, dass man hier sehr gut einen offiziellen Parkplatz schaffen könnte. Um der Gemeindeverwaltung in Kandern diese Idee schmackhaft zu machen, griff man zunächst zur Eigeninitiative. Von Ratsmitglied Mathias Braun wurde der Bezug von gebrauchten, aber noch gut erhaltenen Verbundsteinen vermittelt. Diese mussten aber beim Betriebsgebäude seines Arbeitgebers, der Firma Altmann in Bad Bellingen, ausgebaut werden.

Diese Aktion übernahmen im November sieben Mitglieder des Ortschaftsrats zusammen mit fünf freiwilligen Helfern aus der Bürgerschaft. Es kamen drei Traktoren mit Anhängern zum Einsatz. Mit einem Radlader des Bauhofs, von Max Sütterlin persönlich bedient, wurden die Steine im Hof von Gemeindesekretärin Susanne Strohmeier abgeladen und auf 16 Paletten gestapelt. Im Frühjahr sollen sie nun auf dem vorgesehenen Platz verlegt werden.

Die Vermessungsarbeiten wurden mittlerweile durchgeführt. In mehreren Treffen von Sütterlin mit Vertretern des Bauhofs der Stadt Kandern wurde das weitere Vorgehen festgelegt. Die herzustellende Parkfläche wird durch den Bauhof vorbereitet. Da das Sägen des konisch verlaufenden Straßenbelags als Anschlag für die zu verlegenden Verbundsteine nicht machbar ist, wird eine Beton-Grenzstein-Reihe entlang der Straße verlegt. Die dafür anfallenden Kosten von rund 400 Euro sollen aus dem Ortsbudget bestritten werden. Dieses wurde übrigens, wie Sütterlin erfreut mitteilte, von zunächst 5700 Euro im vergangenen Jahr auf 7000 Euro aufgestockt.

Die ansonsten benötigten Materialien, wie Kies, Splitt oder Sand sowie die Vorleistungen des Bauhofs sollen über die Straßen-/Friedhofs-Unterhaltung abgerechnet werden.

Das Gremium stimmte vorbehaltlos und geschlossen zu. Auf Anfrage erklärte der Ortsvorsteher, es würden voraussichtlich fünf Parkplätze entstehen, ganz genau habe man dies aber noch nicht festgelegt.

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