Kandern Technischer Ausschuss lässt das Fass zu

Markus Adler
Das Baugebiet „Tieracker“ in Wollbach bleibt im Flächennutzungsplan erhalten. Damit sind nicht alle glücklich. Foto: zVg

Bei der Beratung der Fortschreibung des Flächennutzungsplans geht es erneut um das geplante Baugebiet „Tieracker“ in Wollbach. Die fachlichen Argumente werden ausgetauscht, aber keiner möchte den Grundsatzbeschluss in Frage stellen.

Zweite Runde in der Diskussion um das geplante Baugebiet „Tieracker“ in Wollbach: Die Interessengemeinschaft (IG) Wollbach legte im Technischen Ausschuss die gleichen Fragen wie im Ortschaftsrat am Dienstag vor und erhielt inhaltliche Antworten. Allerdings erreichten die Anwohner nicht, weswegen sie gekommen waren – den grundsätzlichen Beschluss nochmals in Frage zu stellen.

Eigentlich waren Maike Schnorbach und Birthe Fischer von der Stadtbau Lörrach gekommen, um die Stellungnahmen für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans für Kandern und Malsburg/Marzell vorzutragen. Das taten sie sehr genau und ausführlich bis hin dazu, welche redaktionellen Änderungen das Regierungspräsidium und der Regionalverband in ihren Stellungnahmen thematisch vorgetragen hatten.

Zwei Stunden geht es um jede Stellungnahme

Akribisch listeten sie auch auf, was damit im Verfahren geschehen war. Auch dass zahlreiche Baugebiete im Verfahren entfallen waren und damit vorgebrachte Anregungen von Behörden inzwischen gegenstandslos geworden waren, zog die inhaltliche Präsentation etwas in die Länge. Es konnte aber niemand sagen, dass sich die beiden Planerinnen nicht ausführlich mit dem Flächennutzungsplan auseinandergesetzt hatten.

In Sachen „Tieracker“ wurde aber sehr deutlich, dass weder Planerinnen noch Bürgermeisterin oder auch die Mitglieder des technischen Ausschuss hinter ihre Grundsatzentscheidung vom 3. April vergangenen Jahres zurückgehen wollten, diese Fläche als Baugebiet in den Flächennutzungsplan aufzunehmen.

Tapfer trugen sie alle ihre Argumente ins Feld, dass das Gebiet verkleinert worden sei, dass sie es in der Form kompakter gefasst hatten und dass die Anlieger ihre fortbestehenden Bedenken in der zweiten Offenlage erneut vortragen könnten. Es wurden alle bereits bekannten Themen angesprochen – von möglichen Alternativflächen, über eine Versiegelung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen, über die Starkregenproblematik, die steigende Verkehrsbelastung bis hin zu Kostenbeiträgen für Altanlieger bei einem möglicher notwendigen Ausbau von Bestandsstraßen.

Schnorbach und Fischer gingen auch einzeln auf die sieben Wollbacher Stellungnahmen ein, die aus Gründen des Datenschutzes namentlich anonymisiert wurden. Die wesentlichen Themen wurden in einen Steckbrief aufgenommen, aus dem einmal später die anstehenden „Hausaufgaben“ für den Bebauungsplan entnommen werden sollen.

Themen werden in den Steckbrief übernommen

Auch die Planerinnen positionierten sich inhaltlich und sagten, dass auch sie aus fachlicher Sicht an der Fläche „Tieracker“ festhalten wollten. Das bekräftigten auch die Mitglieder des Technischen Ausschusses, denn in den 823 Seiten des fortgeschriebenen Flächennutzungsplan „steckt viel Arbeit“, wie es Bürgermeisterin Simone Penner nach fast zweistündiger Beratung formulierte. Schließlich wird an dieser Planungsgrundlage für die nächsten 15 Jahre seit 2021 gearbeitet.

Die dritte Runde steht am Montagabend im Gemeinderat in Kandern an, die vierte Runde darf dann der Gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Kandern/Malsburg-Marzell drehen.

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