Die 1873 im Staatswald bei Kandern gepflanzte „Teuffelstanne“ ist abgestorben und muss deshalb gefällt werden. Obwohl eine Verwertung der „Teuffelstanne“ noch möglich gewesen wäre, wurde beschlossen, den absterbenden Baum als eines der größten Exemplare seiner Art in Deutschland zunächst stehen zu lassen. Kandern. „Inzwischen ist die Gefahr für Waldbesucher durch herabstürzende Äste aber zu groß geworden“, erklärt Thomas Unke, Leiter des Fachbereichs Waldwirtschaft des Landratsamts. Es ist vorgesehen, den Stamm nach der Fällung am bisherigen Standort im Waldgebiet „Sandel“ zu belassen und ihn als liegendes Baumdenkmal zu erhalten. Gleich neben der „Teuffelstanne“ befindet sich ein nach Edgar Seger benannter Brunnen. Seger war von 1965 bis 1992 ebenfalls Forstamtsleiter in Kandern. Mit dem Stamm der „Teuffelstanne“ und dem „Edgar-Seger-Brunnen“ werde an diesem Ort an zwei bedeutende Forstleute erinnert, die über einen langen Zeitraum den Wald nachhaltig geprägt haben. Eigentlich ist die „Teuffelstanne“ gar keine Tanne, sondern eine Douglasie. Der Name wurde ihr zur Erinnerung an Freiherr August von Teuffel gegeben. Er leitete das Forstamt Kandern von 1871 bis 1893. Damals gab es im ganzen Land verbreitet Anbauversuche mit Baumarten vor allem aus Nordamerika, woher die Douglasien stammen. Ziel war, die Baumarten-Vielfalt und den Ertrag in den hiesigen Wäldern zu erhöhen. Tatsächlich haben Douglasien einen wesentlich kräftigeren Wuchs als alle einheimischen Baumarten. So kam die „Teuffelstanne“ in den etwas mehr als 140 Jahren bis zu ihrem Absterben auf 3,70 Meter Stammumfang, 54 Meter Höhe und 24 Kubikmeter Holzvolumen. Einheimische Tannen erreichen im gleichen Zeitraum selten Höhen über 40 Meter und nur etwa halb so viel oder weniger Holzvolumen. Deshalb ist die Douglasie eine der wenigen fremdländischen Baumarten, die in der Waldwirtschaft eine nennenswerte Rolle spielen. Auch hat sich inzwischen herausgestellt, dass Douglasien mit dem Klimawandel deutlich besser fertig werden als zum Beispiel heimische Fichten. Trotzdem plant die Forstverwaltung nicht großflächig mit der Douglasie, sondern weist ihr die Funktion einer Mischbaumart auf geeigneten Standorten zu, wo einheimische Baumarten konkurrenzfähig mitwachsen können.