Kandern Über den Rand blicken

Markus Adler
Für den Kanderner Pfarrer Dr. Christian Mack hat sich der Perspektivwechsel gelohnt. Foto: Evangelische Kirche Kandern

Die Sommerkirche bietet in den evangelischen Kirchengemeinden jeweils einen Gottesdienst an.

Der evangelische Kirchendistrikt Oberes Kandertal probiert bei der Sommerkirche aus, was in Zukunft noch stärker zum Alltag werden wird: Mehr gemeinsame Aktivitäten und Gottesdienste.

„Die Sommerkirche ist eine Reaktion darauf, dass in den Ferien weniger Leute da sind und wir trotzdem einen Gottesdienst anbieten wollen“, erläutert der Kanderner Pfarrer Christian Mack. Das Prinzip ist denkbar einfach: Der oder die Pfarrerin übernimmt die Leitung eines Gottesdienstes in einer anderen Gemeinde – so zum Beispiel er am vergangenen Wochenende in Kandern-Holzen.

„Ich bin mit der Resonanz sehr zufrieden, es waren 40 bis 50 Leute da – für uns ist das eine Möglichkeit, über den eigenen Kirchturm hinauszudenken und die Nachbarn zu besuchen und gleichzeitig werden so auch die Ferienzeiten abgedeckt“, freut sich der Kanderner Pfarrer über die Möglichkeit. Mit dabei sind die Kanderner Kirchengemeinde, die Gemeinde unter dem Blauen, die Teilorte um Tannenkirch sowie Wollbach/Holzen.

„Wir sitzen im Frühling beisammen und überlegen uns ein gemeinsames Motto, unter dem die Sommerkirche stehen soll“, erläutert Mack den gemeinsamen Rahmen. „Die Kollegen genießen aber bei der inhaltlichen Gestaltung Narrenfreiheit und sind in der Themenwahl frei – es kann um einen Bibeltext, aber auch eine andere Erfahrung in der Predigt gehen“, berichtet er. „Wo Wasser ist“, ist in diesem Sommer das Motto, was aber nichts mit dem Klimawandel zu tun hat, sondern inhaltlich eher an das Jahr der Taufe erinnert.

„Wir pflegen diese Tradition des Austauschs schon länger und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Mack. Für ihn sind dabei zwei Aspekte interessant: Einmal ist eine „fremde“ Kirche etwas anders sowohl vom Raumgefühl als auch von der Tradition des Gottesdiensts, zum anderen ist es für ihn ein Rollenwechsel, selbst in der Bank Platz zu nehmen und nicht selbst am Altar zu stehen.

„Ich habe selbst äußerst selten Gelegenheit, anderen Pfarrpersonen beim Gottesdienst zuzuschauen und genieße diese Erfahrungen“, sagt Mack, was für ihn den Reiz ausmacht. Schließlich bringt jede Frau oder jeder Mann im Talar eine eigene Perspektive auf den Glauben und auf ein Thema mit – diese andere Sichtweise ist nicht nur für den kirchlichen „Profi“ interessant, sondern auch für die Kirchenbesucher. Eine andere Besonderheit ist der Waldgottesdienst auf dem Lipple, der gemeinsam mit dem Kleinen Wiesental ausgerichtet wird – insgesamt gibt es davon vier, zum letzten Mal in diesem Jahr am 27. August.

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