Kandern Vom Büro in die Tongrube Kandern

Weiler Zeitung

Arbeitseinsatz: Novartis-Mitarbeiter betreiben schweißtreibende Biotop-Pflege.

Kandern - Seit der Betriebsstilllegung im Jahr 1998 hat sich das ehemalige Tongruben-Areal in Kandern schon fast von alleine zu einem Rückzugsort für die Natur entwickelt. Seit 2011 ist es außerdem ein bedeutsames Biotop und als Ausgleichsfläche ausgewiesen – als Ersatz für den Eingriff in die Natur für den Bau der Hochrheinautobahn 98.

Seither legen die Naturschützer des Trinationalen Umweltzentrums (Truz) im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg gezielt Biotope für besonders gefährdete Tier- und Pflanzenarten an, die dann auch gepflegt werden müssen. Bei der Biotoppflege setzt das Truz-Team mindestens zweimal jährlich auf die Hilfe freiwilliger und motivierter Unterstützer. So wurden jetzt 18 Mitarbeiter der Firma Novartis für einen Tag freigestellt, um mit anzupacken.

Die Arbeit war für die ansonsten im Labor und Büro tätigen Kollegen körperlich anspruchsvoll: Die Wiesen wurden von umgeworfenen Ästen bereinigt und die Obstbäume mit einem Fraßschutz gegen weidende Ziegen versehen. Der Bach wurde mit Spaten und Hacke strukturiert, so dass sich Amphibien und Reptilien wie die bereits gesichtete Ringelnatter hier wohlfühlen.

Auf dem offenen Tonboden wurden kleinere Tümpel angelegt, die der stark gefährdeten Gelbbauchunke als Laichgewässer dienen werden. Ihre Populationsgröße ist vor Ort schwankend, die Unkenart benötigt für ihre Erhaltung besonderen Schutz.

Am Ende des arbeitsreichen Einsatzes waren die Naturschutz-Experten beeindruckt von der Motivation ihrer Helfer und bedankten sich für die Unterstützung – „ein weiterer Schritt zum Erhalt der wertvollen Flora und Fauna in der Tongrube Kandern“, heißt es beim Truz.

Belohnt wurden die Helfer nicht nur mit einem Vesper, sondern auch mit seltenen Beobachtungen in der Natur: Mehrere neugierige Zauneidechsen ließen sich blicken, und die Kaulquappen des Grasfroschs konnten in den Teichen, die erst im vergangenen Jahr gepflegt wurden, bestaunt werden.

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