Kandern Von der Anmeldung bis zur Lasagne

Ines Bode
Zur Schicht begrüßte Frank Schamberger (v. l.) den neuen Ersthelfer Shaham. Über seine Unterstützung freuten sich Angela Schellhorn, Herbert Schröder und Margot Hanemann. Foto: Ines Bode

Blutspendeaktion: Ein neuer Sanitäter aus dem Iran . Wieder deutlich mehr Teilnehmer . Viele Erstspender.

Kandern - Eine breit gemischte Schar an Spendenwilligen zog es am Donnerstag zur August-Macke-Schule: ein Vater mit kleinen Kindern, eine Mutter mit zwei Töchtern, Arbeitskolleginnen, ganze Familienzweige und auch Stammpublikum waren gekommen, um eben mal schnell Blut zu spenden.

„Solli Fritz“ oder „Hallo Ralf“ rief Frank Schamberger vom DRK-Ortsverein als Veranstalter den „alten Bekannten“ zu. Bei Schamberger liefen die Fäden zusammen, Unterstützung gab’s von Beate Paul vom Team des Blutspendediensts Baden-Baden. Paul freute sich über die Geräumigkeit der Schule, da man Platz für die Stationen benötige. Der Blutspendetermin im August indes werde in der engeren Grundschule stattfinden, denn in der Macke-Schule werde gebaut. An jedem Standort jedoch bemühe man sich, den Ablauf zu optimieren, um Wartezeit abzubauen.

Folglich ging es recht flott vonstatten: von der Anmeldung über die Blutkontrolle bis in den Spende- und dann in den Ruheraum. Enden sollte das Prozedere in der Mensa bei würziger Lasagne und süßem Zopf.

Für eine Überraschung sorgten die vielen Erstspender: 30 an der Zahl, ein echter Rekord. Schamberger bilanzierte: „Mit den Spenderzahlen sind wir mehr als zufrieden, vor allem über die vielen Erstspender freuen wir uns.“ Im Schnitt kamen sonst nur halb so viele.

Über die Gründe dafür hat man sich Gedanken gemacht: Man nutze moderne Werbemittel wie WhatsApp, und dann gebe es da noch die Aktion der Wollbacher. Margarete Dietz teilte mit, man habe dort einen Wettstreit laufen: „Welche Gruppierung spendet im Jahr 2019 das meiste Blut?“.

Und noch etwas war bemerkenswert: Eingefunden hatte sich nämlich die Flüchtlingsbeauftragte Angela Schellhorn mit dem Iraner Shaham. Der 41-Jährige war in seiner Heimat als Sanitäter im Einsatz. Er gehörte zur Hilfsorganisation „Roter Halbmond“. Vor einem Jahr kam er nach Deutschland, seit vier Monaten lebt er in Kandern. Von Beginn an interessierte er sich für die örtliche Sanitätsarbeit, schnell stellte Schellhorn den Kontakt her.

Am Donnerstag war Shaham Teil der zweiten Schicht, wurde als „Ersthelfer“ herzlich begrüßt, und schon ging’s los. Herbert Schröder nahm ihn unter seine Fittiche, wies ihn als „Transporter“ ein (Begleitung nach der Blutabnahme). Sprachprobleme gebe es nicht, sagte Schröder, schließlich habe man ja Hände zur Verfügung. Probleme sah auch Schamberger nicht: Rotkreuz- wie Rothalbmond-Organisation bewegten sich schließlich auf internationalem Boden, hätten gar gemeinsame Wurzeln.

Höchst erfreulich fand er, dass die Spenderzahl wieder das gute Niveau von 2016 und 2017 erreicht hat.

212 Spendenwillige fanden sich ein, davon 30 Erstspender. Es gab 17 Rückstellungen. Zum Vergleich: Im Dezember 2018 waren es 183 Spendenwillige, im August kamen nur 167. Vor einem Jahr waren es 174 Spender.

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