Als Standorte kommen zwei Plätze in Frage: Entweder in der Nähe des Schützenverein-Gebäudes oberhalb des Festplatzes oder unterhalb des Festplatzes auf einer Wiese. Sie werden nun auf ihre Tauglichkeit untersucht.
Wenn die Gemeinde sich für einen Standort entschieden hat und der Träger die dritte Stelle besetzt hat, kann das Verfahren für die Betriebserlaubnis beginnen.
Höchstens 20 Kinder ab drei Jahren darf ein Waldkindergarten aufnehmen. Vermutlich wird die Anzahl der Bewerbungen die der Plätze übersteigen, wie eine Mutter mit Blick auf die Zahl der Anwesenden bemerkte. Mehrere Elternteile stellten daher die Frage, nach welchen Kriterien ausgewählt wird. Das sei ein komplexer Prozess, verdeutlichte Weber. Unter anderem werden Wohnort und Alter des Kindes, besondere Entwicklungs-Bedürfnisse, der Umfang der Berufstätigkeit der Eltern und ob ein Elternteil alleinerziehend ist berücksichtigt, das aber mit unterschiedlicher Gewichtung.
Geplant ist auch, Kinder, die bereits einen Kindergarten besuchen, in den neuen Waldkindergarten aufzunehmen, damit die Gruppe aus Schützlingen unterschiedlichen Alters besteht. Das sei zum einen pädagogisch, aber auch organisatorisch wichtig, damit die Gruppe in drei Jahren nicht „komplett leer“ ist, machte Weber deutlich.
Als Betreuungszeit ist 7.45 bis 14.35 Uhr geplant, es sei aber eventuell auch möglich, diese bis 15.15 Uhr auszuweiten, sagte Asha Scherbach. Der Elternbeitrag beträgt pauschal 190 Euro pro Kind und Monat, dazu kommen 60 Euro für das vegetarische Mittagessen, das an drei Tagen in der Woche vom Träger gestellt wird. Es stehe den Eltern frei, einen Betreuungstag oder ein Mittagessen ausfallen zu lassen. Obligatorisch für alle Kinder ist aber der gemeinsame Beginn um 8.30 Uhr.
Voneinander lernen
Das Konzept sieht vor, dass die Kinder sich fast ausschließlich in der Natur beschäftigen und dort „voneinander lernen“, so Scherbach. Die Erzieher, oft Eltern von ehemaligen “Sense-Ability-Academy“-Kindern, halten sich dabei zurück und unterstützen nur. Es werde kein Wissen in die Kinder hineingepresst, sondern eher Fähigkeiten wie Teamgeist, Selbstmotivation und vorausschauendes Denken geschult. Die Kinder werden nicht verglichen, sondern ermutigt, sich selbst kreativ mit Naturmaterialien und Farben auszudrücken.
Waldkindergarten-Kinder seien am Ende durchaus gut auf die Schule vorbereitet, sagte Scherbach auf Nachfrage. Ihre ersten Schreibversuche machen sie statt mit einem Stift auf Papier eben mit Kreide an dem glatten Stamm eines Baumes, erzählte Scherbach. Meist seien die Kinder körperlich fitter als ihre Altersgenossen und sehr selbstbewusst. Verletzungen gebe es höchstens mal mit Schnitzwerkzeug.
Die anwesenden Eltern schien das pädagogische Konzept überzeugt zu haben, bei dem auch Rituale eine große Rolle spielen. Mit einem solchen verabschiedeten sich Asha Scherbach und die Anwesenden, bevor die ersten Voranmeldebögen ausgefüllt wurden.
Weitere Informationen zu Träger und Konzept sowie Voranmeldungen für den Waldkindergarten Tannenkirch unter www.senseabilityacademy.de.