Kandern Widersprüchliche Aussagen

(wi)
Diese Grube bei Feuerbach mit den Leitungen wurde wenig später verschlossen. Foto: Ilse Wißner

Ortschaftsrat: Festnetzanschlüsse werden einseitig gekündigt.

Kandern-Feuerbach - Eine Einwohnerin brachte in der jüngsten Sitzung des Feuerbacher Ortschaftsrats ihre Probleme mit der Telekom zur Sprache. Seit etwa einem halben Jahr verfügt sie über keinen Festnetzanschluss mehr. Auch andere Einwohner berichteten von Problemen.

Vorausgegangen waren offenbar Gespräche und etliche Schriftwechsel mit der Telekom bezüglich einer Umstellung des Vertrags, was für die Einwohnerin schließlich mit einer Kündigung des Festnetzanschlusses endete. Durch das zudem äußerst schlechte Mobilfunknetz könnten, wie es die Kundin erfahren hat, im Notfall große Probleme entstehen.

Umstellung auf leistungsstarke IP-Anschlüsse

Vor zwei Jahrzehnten löste die ISDN-Technik als große Neuerung das alte analoge Telefonnetz ab, um den Kunden schnelleres Surfen sowie besseres Telefonieren zu ermöglichen. Inzwischen ist auch diese Entwicklung überholt und die Deutsche Telekom stellt auf leistungsstarke IP-Anschlüsse um, damit größere Datenpakete schneller übertragen werden können.

Aus diesem Grund teilt seit geraumer Zeit die Telekom ihren Feuerbacher Kunden mit, dass das Telekommunikationsnetz modernisiert wird und deshalb die Umstellung auf einen IP-Anschuss notwendig sei. Stimmt der Kunde der Vertragsumstellung nicht zu, wird der Anschluss seitens des Anbieters gekündigt.

Die Telekom garantiert aber beim Wechsel zum neuen IP-Anschluss die Bandbreite des gewählten Tarifs nicht, was wiederum bedeuten kann, dass die tatsächlich bereitgestellte Leistung viel zu schwach ist, um das Internet zu nutzen und somit etwas bezahlt werden muss, was gar nicht geleistet wird.

Unter diesen Umständen wollte die Zuhörerin den alten funktionierenden ISDN-Anschluss behalten, bis das schnelle Internet im Ort voll genutzt werden kann. Das wiederum lehnte die Telekom ab und kündigte den Vertrag.

Der Zuhörerin wurde von der Telekom mitgeteilt, dass sie die einzige im Ort mit solchen Problemen sei. Es soll ihr sogar vorgeschlagen worden sein, den Wohnort zu wechseln. Wie an diesem Abend allerdings deutlich wurde, hatten alle Zuhörer Kontakt mit der Telekom, dabei aber die unterschiedlichsten Aussagen erhalten.

„Das Internet liegt bereits vor der Tür"

Ortschaftrat Dietmar Graf erhielt von der Hotline die Auskunft: „Das Internet liegt bereits vor der Tür. Feuerbach ist eine Baustelle und in vier Wochen ist der Ort vernetzt.“ Einem anderen Einwohner wurde gesagt, dass Stadtverwaltung und Landratsamt diesen Zustand verschuldet hätten, und zudem die Stadt den weiteren Ausbau des schnellen Internets blockiere.

Ortsvorsteher Martin Greiner wunderte sich über die unseriöse Praxis der Telekom und vor allem darüber, dass keinerlei Informationen vorliegen, wie weit das Glasfasernetz bereits verlegt ist. Nach den Arbeiten an den Knotenpunkten (wir berichteten) wird stark vermutet, dass das schnelle Internet kurz vor dem Ort liegt.

Sämtliche Anfragen zu diesem Thema seitens der Stadtverwaltung werden von der Telekom hartnäckig ignoriert, berichtete Greiner weiter. Selbst der Zweckverband Breitbandversorgung sei bisher nicht weitergekommen.

Ein kleiner Ort wie Feuerbach bleibt derzeit auf der Strecke, da sich Investitionen schlicht und einfach für so wenige Kunden nicht lohnen, so das Fazit des Abends.

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