Kandern Wildschweinbestand stark zugenommen

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„Streckenlegung“ im Wald in der Nähe des Parkplatzes von Schloss Bürgeln. Alexander Rose vom Gemeinde-Jagdbezirk Obereggenen beim „Streckelegen“ im Wald und Jagdhornbläser. Foto: Joachim Pinkawa

Blauenjagd: 200 Beteiligte bei der Treibjagd. Wald abgesperrt. 92 erlegte Tiere.

Markgräflerland - Die Blauenjagd ist die große jährlich um den Blauen herum stattfindende Treibjagd, die in zwei staatlichen und sechs privaten Jagdbezirken in den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald durchgeführt wird. Am Samstag fand diese Jagd zum 22. Mal statt.

„Ziel dieser großen Treibjagd ist es, den ständig wachsenden Wildschweinbestand in einem landwirtschaftlich und ökologisch tragbaren Rahmen zu halten“, erklärte dazu Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer von der Waldwirtschaft des Landkreises Lörrach und Jagdleiter der Blauenjagd. „Revierübergreifend organisierte Treibjagden sind erforderlich, um den Bestand an Wildschweinen zu reduzieren und dadurch die entstehenden Schwarzwildschäden in der Landwirtschaft zu begrenzen. Als neues Thema kommt aktuell die Prophylaxe gegen die afrikanische Schweinepest hinzu“, erläuterte Schirmer weiter.

„Schwarzwildstrecke“ fast vervierfacht

Nach Angaben der Wildforschungsstelle Aulendorf hat sich die „Schwarzwildstrecke“ in Baden-Württemberg in den vergangenen 20 Jahren fast vervierfacht. Allein 2016/17 bis 2017/18 stieg der Schwarzwild-Bestand trotz verstärkter Bejagung von 45 962 auf 78 606 Tiere.

An der revier- und kreisübergreifenden Blauenjagd nahmen auf rund 5000 Hektar Jagdfläche mehr als 150 Jäger, teilweise in Begleitung von Jagdhunden, sowie 50 bis 80 Treiber teil. Aus den insgesamt acht beteiligten Revieren Vorderer Blauen (Regiejagd Lörrach), Marzeller Blauen (Regiejagd Lörrach), Obereggenen, Malsburg-Vogelbach, Meierskopf, Regiejagd Staufen, Lipburg, Badenweiler und Müllheim-Eichwald wurden bei der dreistündigen Jagd insgesamt 92 Tiere erlegt, darunter 52 Stück Schwarzwild, 32 Rehe und acht Füchse.

Das erjagte Wildbret wurde durch zwei Metzger fachgerecht „aufgebrochen“ und als hochwertiges Lebensmittel schnellstmöglich in professionellen Wildkammern versorgt.

Wald wurde gesperrt

Die erlegten Wildschweine und Rehe werden an örtliche Abnehmer wie Gasthäuser, Metzgereien oder auch Endverbraucher verkauft.

Aus Sicherheitsgründen war es erforderlich, den Wald für die Dauer der Jagd zu sperren. „Sicherheit hat oberste Priorität und wurde intensiv vorbereitet und auch durchgeführt“, bestätigten Jagdleiter Bernhard Schirmer und zuvor bei der Streckenlegung am Parkplatz bei Schloss Bürgeln Alexander Rose vom Jagdbezirk Obereggenen. Bei einem gemeinsamen Essen mit mehr als 100 Jagdbeteiligten im Gasthaus Engel in Sitzenkirch, bei dem die Jagdergebnisse bekannt gegeben und erörtert wurden, fand die Jagd am späten Nachmittag einen gemeinsamen Ausklang.

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