Kandern „Wir brauchen alle Einrichtungen“

Weiler Zeitung

Kinderbetreuung: Bedarfsplanung und Gebührenkalkulation Thema im Verwaltungsausschuss Kandern

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Stadt Kandern hatten in ihrer jüngsten Sitzung über die Kindergartenbedarfsplanung sowie die Gebühren für die städtischen Kindertageseinrichtungen zu beraten. Eine Erhöhung ist zum 1. September geplant. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.

Von Saskia Scherer

Kandern. Nachdem zuletzt zum September 2016 die Gebühren erhöht wurden und nun zum neuen Kindergartenjahr der Neubau im Forsthausgarten in Betrieb genommen wird, sei es notwendig, die Beiträge anzupassen, informierte Cornelia Flury, die im Rathaus für Schul- und Kindergartenangelegenheiten zuständig ist.

Der Verwaltungsvorschlag zur Kalkulation basiert auf den von den Kirchen und kommunalen Landesverbänden empfohlenen Elternbeiträgen mit dem mindestens 20-prozentigen Kostendeckungsgrad. Dabei gelte es zu beachten, dass diese Empfehlung bei der verlängerten Öffnungszeit und der Krippe auf einer Betreuung von sechs Stunden pro Tag basiere. Die Stadt Kandern biete jedoch in allen Krippengruppen und im städtischen Kindergarten in der verlängerten Öffnungszeit eine Betreuung von sieben Stunden pro Tag.

Weiter heißt es, dass für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren in altersgemischten Gruppen je Kind gegenüber der Regelgruppe ein Platz unbesetzt bleiben müsse. Deshalb sei ein Zuschlag von 100 Prozent gerechtfertigt. Die Stadt Kandern wende jedoch weiterhin nur einen Zuschlag von 75 Prozent an (Krippe: 85 beziehungsweise 90 Prozent).

Derzeit seien alle Kindergärten in Kandern und den Ortsteilen voll belegt, berichtete Flury. „Wir brauchen alle Einrichtungen“, stellte sie klar. Deshalb habe der Gemeinderat auch bereits zugestimmt, im alten Kindergartengebäude eine fünfte Regelgruppe für Kinder über drei Jahren einzurichten. „Das steht und fällt mit dem Personal“, merkte sie allerdings an.

Auf den Bedarf zielte auch Rudolph Mayers (CDU/Unabhängige) Frage ab: „Es werden nicht weniger Kinder und wir haben umfangreiche Betreuungsformen – wie lange kann man das noch aufrecht erhalten, ohne Absagen machen zu müssen?“, erkundigte er sich. Wenn man die Betreuungszeiten ändere – beispielsweise auf eine reine Regelgruppe – würde das neun zusätzliche Plätze ergeben, wusste Flury. „Das hilft aber im Moment nicht, gerade auch im Hinblick auf Neubaugebiete.“ Friedrich Höferlin (Freie Wähler) fragte, ob bei den Kleinkindern unbedingt eine Ganztagsbetreuung nötig sei – was Flury klar bejahen konnte. „Die zehn Plätze sind schon ausgebucht und wichtig für Berufstätige.“ Auch Gabriele Weber (SPD) hielt den Bedarf für gegeben.

Ernst-Peter Scherer (CDU/Unabhängige) erkundigte sich nach den Personalaussichten bis September. „Es ist sehr schwierig“, berichtete Flury. Natürlich könnten auch Quereinsteiger eingestellt werden. „Aber das muss schon passen.“ Weber sprach sich für multidisziplinäre Teams aus, die Erfahrungen seien sehr gut. „Außerdem kann man Erzieher nicht so schnell nachqualifizieren.“

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