Kandern „Wir waren schon sehr überwältigt“

Weiler Zeitung

Filmpreis: Jungfilmer können bei Wettbewerb in Stuttgart überzeugen / Kinopreis Kandern gab Ausschlag

Von den Minuten auf der Bühne im großen Kinosaal in Stuttgart weiß Laura Lehmann so gut wie nichts mehr. Zusammen mit ihrer Freundin Amélie Wyss nahm sie dort den ersten Preis für den gemeinsamen Kurzfilm entgegen. Die beiden waren von den Ereignissen völlig überwältigt. Eine Dankesrede hatten sie nicht vorbereitet.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Was war geschehen? Die jungen Filmemacher Laura Lehmann, Amélie Wyss, Felix Nußbaumer und Liam Petry hatten ihr Gemeinschaftswerk „Mord zwischen Messer und Gabel“ bei der 23. Filmschau Baden-Württemberg eingereicht. Und dafür gab es am Ende einen ersten Preis als bester entwicklungspolitischer Jugendfilm in der Kategorie Kurzfilm.

Über einen Lehrer hatten die Jugendlichen vom Filmwettbewerb in Stuttgart gehört. Ohne große Erwartungen schickten sie ihren Beitrag ein, der im vergangenen Frühjahr bereits in Kandern im Rahmen des Filmpreises 2017 ausgezeichnet worden war. Dann folgte die Einladung nach Stuttgart – fünf Tage lang während der Schulzeit konnten die Jugendlichen das Großereignis auf sich wirken lassen.

„Wir waren schon sehr überwältigt“, schildert Laura Lehmann den Stuttgart-Besuch, der sich zum größten Teil im Metropol-Kino abspielte. Dort wurden die Filmemacher gleich zur Eröffnung mit einem roten Teppich empfangen. Dann wurden Filme geschaut – lange und kurze, solche aus dem Jugend- und solche aus dem Hauptwettbewerb. Wobei „Jugendwettbewerb“ – das ist relativ. Die Schüler-Gruppe aus Kandern musste sich hier auch mit Studenten messen – bis zu 25 Jahre waren die Jungfilmer alt.

Neben den vielen Filmen, die begutachtet werden konnten, wurde das Programm durch Vorträge, Workshops und Seminare ergänzt. Der Schauspieler Ludger Pistor gehörte zu den Referenten. Bei den Vorträgen ging es zum Beispiel um Berufsinformationen rund ums Filme drehen.

„Was tun wir hier“, haben sich die Schüler in dieser spannenden Woche mehr als einmal gefragt. Erwartungen hatten sie keine, Hoffnung auf eine Auszeichnung schon gar nicht. Doch dann kam der Sonntagabend mit der Preisverleihung – „im größten Kinosaal, den ich je gesehen habe“, wie Laura sich erinnert. Und als die Wahl dann doch auf „Mord zwischen Messer und Gabel“ fiel war die Freude groß. „Ich habe den Unterstützern gedankt“, erinnert sich Laura zumindest dunkel an ihren großen Auftritt auf der Bühne.

„Der Filmwettbewerb in Kandern war ausschlaggebend. So sind wir überhaupt erst zum Filmen gekommen“, erklärt Laura Lehmann rückblickend. Und Horst Brenneisen, Initiator des Kanderner Filmpreises für Kinder und Jugendliche, findet es schön, dass die Kanderner Filme auch andernorts Erfolg haben können. „Wir sind froh, dass wir eine Anregung geben konnten“, sagt er im Pressegespräch.

Filmpreis 2018: Auch 2018 wird es wieder einen Filmpreis des Kinos Kandern geben: Das Thema lautet diesmal „Freiheit – frei sein“. Mitmachen können Jugendliche bis 19 Jahre. Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Kurzfilme müssen bis spätestens Donnerstag, 11. Januar, abgegeben werden.

  Weitere Infos: www.kino-kandern.de oder filmpreis-kandern@web.de.

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