Kandern (bn). Vor drei Jahren formierte sich im Wiesental die Künstlergruppe "Trioptikon", der die beiden in Hägelberg und im Brombacher Schöpflin-Areal aktiven Objektkünstler Wernt Hann und Tilo Tscheulin sowie der in Lörrach etablierte Metallplastiker "Johannn" (er schreibt sich wirklich so) angehören. Ihre Bekanntschaft verdanken sie neben der Originalität ihrer Kreationen auch gelegentlichen spektakulären Kunstevents, wie etwa die aufwändige Skulpturenpräsentation, die vor einiger Zeit auf dem Platz "Zur schönen Aussicht" in Hägelberg zu bestaunen war. Jetzt hat das kreative Trio seine Fühler nach Kandern ausgestreckt und im Garten des Jugendstil-Refugiums Villa Umbach mit seinen schönen Bäumen und den geometrisch angeordneten Beeten, Wegen, beschnittenen Hecken und Sträuchern eine Skulpturen-Kollektion installiert. Mit von der Partie ist da auch noch die Bildhauerin Bertha Shortiss aus Altdorf (Schweiz). Die bemerkenswert schlüssig in die kultivierte Natur integrierte Objektkunst, die mit nächtlicher Direktbeleuchtung zum optischen Ereignis gerät, lässt dem Betrachter alle Freiheit zur eigenen Interpretation. Denn die vier experimentierfreudigen Kunstschaffenden operieren gerne mit plastischer Symbolik und Exkursen in mythische und surrealistische Gefilde. So nennt Bertha Shortiss ihre gewundenen und in sich verschlungenen beiden Holz- und Steinplastiken "Lebensflüsse", als formgewordene Zeichen dafür, dass alles fließt und in Bewegung ist. Wernt Hann präsentiert unter anderem ein groß dimensioniertes Objekt aus massivem Stammholz und Metall (Titel: "Der Aufbäumer"), eine Symbolkreation, die Auflehnung gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung versinnbildlichen will. Tilo Tscheulins Beitrag zum neuen Kanderner Skulpturenpark sind zwei mit großer Sorgfalt gearbeitete Rauten aus Granit und Edelstahl (Titel: "Twist & Shift") und die surrealistische Kopfplastik "Amidala". Ins Reich der "Fantasy" entführen auch Johannns Metallplastiken, darunter ein gut drei Meter hoher aus Röhrenteilen zusammengeschweißter Baum und eigentümliche schlangenähnliche Mischwesen mit Raubvogelköpfen. Die Freiluft-Ausstellung soll etwa für ein Jahr während der Geschäftszeiten des in der Villa Umbach etablierten Beauty-Unternehmens "Hinz und Kunst" zu besichtigen sein.