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Kandern Wohin sich Kandern entwickeln soll

Weiler Zeitung

Bürgerinfo I: Einwohner geben Vorschläge für Konzept ab / Wohnraum und S-Bahn mehrfach genannt

Die Erstellung des Stadtentwicklungskonzepts für Kandern ist in vollem Gang. Am Montag waren die Bürger der Töpferstadt gefragt: Bei einem Informationsabend konnten sie Fragen stellen und selbst Anregungen liefern.

Von Saskia Scherer

Kandern. „Wir sind noch mitten im Prozess und wollen heute etwas schaffen“, kündigte Bertram Roth von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung zu Beginn an. Gemeinsam mit seiner Kollegin Berit Ötinger begleitet er die Stadt seit rund einem Jahr.

Deshalb waren nach der Vorstellung des aktuellen Stands (siehe unten stehenden Bericht) die Bürger an der Reihe. Auf Pinnwänden durften sie Ideen und Vorschläge zu den Handlungsfeldern einbringen, die der Konzeptentwurf umfasst.

Mobilität

Unter der Überschrift Mobilität dominierten zwei Punkte: die Regio-S-Bahn und der Ausbau der Radwege. Eine Bürgerin wünschte sich ein engagiertes Eintreten von Gemeinderat sowie Bürgermeister Christian Renkert für eine S-Bahn-Verbindung. Ein anderer Bürger meinte, dass es doch möglich sein müsse, den Bahnhof SBB schneller als in eineinhalb Stunden zu erreichen.

Auch der Wunsch nach einer Fußgängerzone auf der Hauptstraße wurde laut. Renkert räumte Vorteile ein, stellte aber auch klar, dass der Verkehr dann nicht mehr bewirtschaftet werden können. „Die Waldeckstraße allein reicht nicht aus.“ Für diese wurde eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer vorgeschlagen. Angeregt wurden zudem „Smileys“ an sämtlichen Ortseinfahrten.

Wohnen

Beim Handlungsfeld „Städtebau – Sanierung – Wohnen“ äußerten die Kanderner vor allem den Wunsch nach bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum, etwa für junge Familien. „Kandern hat wenige Bauflächen und ist auf Private angewiesen“, warf ein Bürger ein. Er erkundigte sich, ob nicht vom Erbbaurecht Gebrauch gemacht werden könne, mit dem gegen einen Erbbauzins auf fremdem Boden gebaut werden kann. Renkert versprach, diese Möglichkeit zu prüfen.

Auf der anderen Seite lautete ein Wunsch, nicht zu viele Flächen zu versiegeln. Ein autofreier Blumenplatz stand ebenfalls auf der Pinnwand, gleichzeitig wurden mehr Parkplätze im Ortszentrum angeregt.

Und auch Kritik wurde laut. Durch manche Bebauung in Kandern werde die Atmosphäre zerstört und der Ort als Ausflugsziel unattraktiv, monierte eine aufgebrachte Bürgerin. Etwa das Max-Läuger-Haus sei regelrecht „eingekesselt“. „Wenn wir verdichten wollen, müssen wir in die Höhe gehen“, stellte der Bürgermeister klar. Er wisse, dass das nicht jedem gefallen könne.

Freizeit

Die Stadtbibliothek zu vergrößern und zu einem Anziehungspunkt sowie Aufenthaltsort zu machen, wurde unter dem Punkt „Sport – Freizeit – Kultur – Tourismus“ genannt. Außerdem brauche es mehr Spielplätze. „Wir sind uns im Klaren, dass nicht alle Plätze bespielbar sind“, meinte Renkert. Für die Bibliothek gebe es Möglichkeiten – aber nicht auf die Schnelle. Ansonsten vermissen die Kanderner Bürger Freizeitmöglichkeiten für 20- bis 30-Jährige, etwa ein Fitnessstudio.

Handel

Ein Zuhörer machte darauf aufmerksam, dass die Kaufkraft abfließe. In diesem Zusammenhang wies Renkert auf das Märktekonzept hin. „Wir können im Stadtentwicklungskonzept nicht alles abbilden, deshalb haben wir das ausgeklammert“, erklärte er. Es befinde sich auf der Zielgeraden. Auch die Bedeutung eines Ärztehauses wurde hervorgehoben.

Demographie

Ein weiteres Handlungsfeld heißt „Demographie – Miteinander leben“. Das beziehe sich auf alle Bevölkerungsgruppen, auch auf die Flüchtlingsgruppen, war auf der entsprechenden Pinnwand zu lesen. Dem stimmte auch Roth zu: Allgemein seien „Wanderungen“ nach Kandern nötig, um den anstehenden „dramatischen Rückgang“ an Erwerbspersonen aufzufangen.

Derzeit sei der Altersdurchschnitt in Kandern gut, ergänzte Renkert. „Das wollen wir lange so halten und für alle etwas bieten.“ Da gelte es, bei den 20- bis 40-Jährigen anzusetzen, regte ein Bürger an. Der Bürgermeister wies auf den Abverkauf der Grundstücke im „Forsthausgarten“ hin, bei der man diese Zielgruppe bevorzugen wolle. „Und sie ist auch stark vertreten.“

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