^ Kandern-Wollbach: An der Kunst scheiden sich die Geister - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern-Wollbach An der Kunst scheiden sich die Geister

Jutta Schütz
Der Entwurf sorgte für Diskussionen im Rat. Foto: zVg/Stone Graffiti

Der Entwurf des Stone-Graffiti Künstlers Philip Walch, der für die Gestaltung der Giebelwand des Wollbacher Schulgebäudes ein Tagesordnungspunkt war, führte im Ortschaftsrat zu einem längeren Hin und Her. Nicht alle Räte waren damit einverstanden.

Der eingereichte Entwurf zeigt die Abbildung eines kleinen Mädchens, das Blumen gießt, in fotorealistischer Darstellung. Daneben steht der Spruch „Wachsen lassen“, gemünzt auf die kindliche Entwicklung. Das Bild soll nicht klassisch auf die Wand gemalt, sondern gesprayt werden.

Die Vorgeschichte beginnt mit „Krach am Bach“. Das Musikevent hatte Kultstatus in Wollbach, findet aber schon lange nicht mehr statt, auch „cck-events“ gibt es nicht mehr. Bei der Auflösung der Firma blieben aber mehr als 8000 Euro übrig. Geling und seine Mitstreiter entschieden, der Ortsverwaltung vorzuschlagen, dass man damit ein Kunstwerk finanzieren könnte für die weiße Giebelwand der Schule.

Schnell hatte Geling dafür Philip Walch, der aus Laupheim stammt, als Künstler im Auge. Seit drei Jahren ist er nun bezüglich der Gestaltung der Wollbacher Schulwand in Kontakt. Damit, dass dieser Entwurf in der Ratssitzung auf Kritik traf, hatte Geling nicht gerechnet.

Diskussion über den Entwurf

Er ärgerte sich über sich selbst, dass er zur Sitzung nicht die Künstler-Mappe von Philip Walch mit einem großen Ausschnitt des Gesamtwerks als Anschauungsobjekt mitgebracht hatte. Sütterlin, der „gern eine Alternative gesehen“ hätte, zeigte zunächst eine Schwarz-Weiß-Kopie, auf der das Mädchen sehr dominierend wirkte. Ein Handy-Bild, das einer der Räte abgespeichert hatte, sorgte für mehr Klarheit – zumindest über die Farbgestaltung des Hintergrundes.

Walch hatte dafür entweder eine Kombination in Orange- und Gelbtönen oder in Blau und Grüntönen vorgeschlagen. Alexander van Linn fand den Entwurf „toll“, so wie er war. „Zu groß und zu dominant“, sagte zuerst Sütterlin.

Franziska Serazio bevorzugte etwas „Kleinteiligeres, das man beim Vorbeigehen gut anschauen kann, die Darstellung des Kindes ist viel zu realistisch“, kritisierte sie. Eine erneute Darstellung des Entwurfs, bei dem mit Hilfe eines Handyprogramms das Bild auf die Schulhauswand projiziert wurde, rückte das Kunstwerk dann in Perspektive.

Für den Hintergrund entschied sich der Rat für orange-gelbe Töne, die einen Kontrast zur „grünen Umgebung“ der Schule erzeugen. Insgesamt wird die Umsetzung des Kunstwerks 11 163 Euro kosten. Darin eingeschlossen ist die cck-Spende von 8300 Euro, die Kosten für eine Hubbühne, Materialien, ein Wetterschutz für das Kunstwerk und die Unterkunft des Künstlers. „2863 Euro werden wir aus der Kasse der Heimatpflege Wollbach beisteuern, um den Gesamtbetrag zu decken“, schlug Sütterlin vor. Mehrheitlich stimmte der Ortschaftsrat für die Beauftragung des Künstlers. Franziska Serazio stimmte dagegen.

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