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Kandern-Wollbach Blutspende – DRK-Ortsverein stemmt drei Termine

Markus Adler
Ein Teilnehmer beim Blutspendetermin in Wollbach Foto:  

180 Spenden bei der ersten Aktion im neuen Jahr sind ein gutes Ergebnis.

Die Pfeile weisen zur Kandertalhalle in Kandern-Wollbach, in der der Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen des Deutschen Roten seine Infrastruktur aufgebaut hat. Unterstützt werden sie von Helfern des Ortsvereins Wollbach.

Alexander Sieber, Referent beim Blutspendedienst, hat die Aufgabe, die Termine zu koordinieren und vor Ort nach dem Rechten zu schauen, damit alles läuft. „200 – das ist schon gut“, freut er sich bei diesem ersten Termin am Nachmittag. 180 Spenden werden sie an diesem Tag bekommen, das ist für Wollbacher Verhältnisse ein gutes Ergebnis. Über die Jahre hatten sie schon alles – von nur 112 bis hin zu 227, als noch ganze drei Boxen übrig waren.

„Die Online-Terminvereinbarung schafft für alle Seiten einfach mehr Planungssicherheit“, erklären er und die lokalen Helfer vom Ortsverein, denn vor der Corona-Pandemie kamen die Leute oft zur gleichen Zeit und mussten längere Wartezeiten in Kauf nehmen. „Wir haben zwei Teams im Einsatz, aber wir könnten auch keine 50 Leute gleichzeitig versorgen“, erläutert Sieber. Zu diesen Teams gehören drei Ärzte, sechs Schwestern und zwei Laboranten sowie rund 20 Helfer des Ortsvereins.

Erfassungsbogen auf Papier

Ich habe einen Termin um 14.45 Uhr und komme etwas kurz vor knapp. Das ist kein Problem, denn etwas Luft ist im Plan immer drin. Der Erfassungsbogen ist immer noch auf Papier und muss von Hand ausgefüllt werden, ehe es zum Laborant und dann zum ärztlichen Aufklärungsgespräch geht. „Das Problem für eine vollständige Digitalisierung ist der Datenschutz“, erklärt mir Sieber. „Die Anforderungen an die Schaffung einer notwendigen Schnittstelle sind in Deutschland sehr hoch“, fügt er an.

Es geht aber schnell, und nach nicht einmal 20 Minuten liege ich auf einer Liege und lasse mir von einer Schwester den Zugang legen. Sie kommt aus Oberndorf und ist vier Tage in der Woche zwischen dem mittleren Schwarzwald, der schwäbischen Alb und der Schweizer Grenze auf Tour. „Es fehlen nur noch 70 Milliliter Blut“, sagte sie zwischendurch, denn durch das Gespräch ist die ansonsten etwas lange Zeit irgendwie ganz schnell vorbei. Sie fährt selbst einen Lastwagen, kann nicht nur „stechen“, sondern auch sonst mitanpacken.

Helfer haben langen Tag

Für die Helfer des Ortsvereins ist es auch ein langer Tag, denn schon Stunden vor dem Start um 14.30 Uhr geht es los, und je nach Verlauf sind sie erst zwischen 21.30 und 22 Uhr fertig – rund 2,5 Stunden, nachdem der letzte Spender entlassen und mit einem Verband versehen worden ist. Damit keiner der Spender kreislaufmäßig in den Keller geht, werden die frisch zur Ader gelassenen Freiwilligen von der Liege zum Ruhebereich eskortiert und eine Viertelstunde überwacht. „Machen Sie langsam“, sagt mir meine Eskorte, denn ich schwinge mich für den Geschmack des Helfers zu schnell von der Bettkante.

Seit meinem Zivildienst im Rettungsdienst vor rund 30 Jahren sind mir Blut, Kanülen und stechende Schwestern so vertraut, dass ich immer glaube, dass müssten doch eigentlich alle wissen. „So, die Nummer eins kann jetzt gehen“, sagt der „Aufsichtsbeamte“ im Ruhebereich, der per Computer darauf schaut, dass die Spender wissen, wann ihre Überwachungszeit vorbei ist.

Danach gibt es am Verpflegungsstand Kaffee und Kuchen oder eine Waie sowie etwas zu trinken, damit der Körper die Spende gut verträgt. Die meisten Spender kennen Ortsvereins-Chef Knut Nabbefeld und sein Kollege, Bereitschaftsleiter Martin Winkler, zumindest vom Sehen, denn in Wollbach geht es betont familiär zu. Normalerweise übernehmen die Wollbacher DRK-ler zwei Termine pro Jahr, doch dieses Jahr werden es insgesamt drei sein. „Wir stemmen einen zusätzlichen Termin der Ortsgruppe Kandern“, erläutert Nabbefeld.

Die beiden anderen Termine sind am 27. September in Rümmingen und am 13. Dezember in Wollbach. Eine gute Nachricht haben sie aber noch für alle treuen Spender: „Die Altersgrenze ist aufgehoben worden. Das heißt, Sie können spenden, solange sie gesund sind“, erzählen sie, denn bei den Blutkonserven herrscht immer Mangel, da die unterschiedlichen Bestandteile nur zeitlich begrenzt verwendet werden können.

Das Ergebnis: 15 Erstspender (fast zehn Prozent), zwölf Rückstellungen (aus medizinischen Gründen) und 180 verwendbare Spenden.

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