Kandern-Wollbach Wollbach wächst weiter

Jutta Schütz
Die Halle in Wollbach war gut gefüllt. Foto: Jutta Schütz

Für Wollbachs Ortsvorsteher Max Sütterlin war es der letzte Neujahrsempfang unter seiner Ägide: Er gehört zu den bisher drei Ortsvorstehern, die bei der Kommunalwahl nicht mehr erneut antreten.

Der Neujahrsempfang wurde musikalisch ausgestaltet vom Musikverein Wollbach mit Aktiv- und Jugendorchester, dem Gesangverein und dem Kirchenchor – für die schöne Titelauswahl gab es viel Applaus.

Wollbach wächst: So viele Einwohner wie noch nie, nämlich 1397, zählt der Kanderner Teilort und baut damit seinen Vorsprung als größter Ortsteil aus. „Auch bei den Geburten gab es eine Rekordzahl. „Es waren 16, und da kann ich ein bisschen flapsig nur sagen: Weiter so“, stellte Sütterlin fest. Die Zahl 16 sei nämlich die Zahl für den Klassenteiler, die ihm mal vom Kultusministerium als Voraussetzung für die Wiedergründung einer eigenen Außenstelle einer Grundschule in Wollbach genannt worden sei.

Die angespannte Haushaltslage sei auch am größten Kanderner Stadtteil nicht vorbeigegangen, fuhr er fort. Trotzdem machte man im Ort manche Dinge möglich. So wurden mit einer ELR-Maßnahme die Sanierungsmaßnahmen in Schulgebäude und Kandertalhalle wie die Sanierung von Heizungsanlage, der Sanitärräume, von Flur und Umkleiden fortgesetzt. Renoviert wurde die Wohnung im Rathaus, dort zog eine Flüchtlingsfamilie ein.

Viele Spenden erhalten

Dass der Jugendraum wieder hergerichtet und in Betrieb ist, freute den Ortsvorsteher besonders. Wollbach bringt sich zudem in die Planungen für das Regenüberlaufbecken nahe der Straßenmeisterei ein. Spender wie Elke Hund und das DRK Wollbach sorgten für die Einrichtung zweier Defibrillatoren. Der Verbindungsweg am „Würzeli“ wurde saniert, der Spielplatz aufgewertet und Sitzungssaal und Trauzimmer wurden gestrichen.

Spenden gab es für die Dorfgemeinschaft durch die „Heimatpflege“. „Der Bauhof Kandern gestaltete den Außenbereich der Schatz-Chischte neu und das Ortsbudget in Höhe von 7500 Euro wurde aufgeteilt unter anderem auf neue Ortstafeln, vier Waschbecken in der Kandertalhalle und die Anschaffung eines Trampolins für die sportliche Jugend“, zählte Sütterlin auf. Die neue Foto-Box aus Holz am Kirchplatz bekommt 2024 noch ein Rankgitter und ein kleines Dach. Sütterlin bedankte sich bei Bürgermeisterin Penner, dem Bauhofteam und allen, die sich „helfend einbringen“.

50 Jahre Eingemeindung

Gespannt blicke Wollbach auf den Haushalt 2024, gab Sütterlin weiter. Er hofft dass neben dem zweiten Bauabschnitt des ELR-Projekts dann auch ein Gehweg-Abschnitt in der Nebenauer Straße und die Sanierung eines Teils der Egisholzer Straße „gemacht werden“, ebenso, dass es bei der Halle und dem Bau des Stauraumkanals vorangeht. 2024 sei es 50 Jahre her, dass Wollbach in der Gemeindereform die Selbständigkeit aufgegeben habe. Diesem Jubiläum werde noch gedacht, verkündete er. Bezüglich der Kommunalwahl wünsche er sich, dass jüngere Menschen bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Er selbst trete mit 67 Jahren nicht mehr an.

Bürgermeisterin Simone Penner lobte die Dorfgemeinschaft und die Bereitschaft der Wollbacher sich für andere zu engagieren. Sie konnte mitteilen, dass für die fortlaufende Sanierung der Kandertalhalle 80 Prozent der Aufträge erteilt wurden, und dass mit Unterstützung aus dem ELR-Fördertopf die jetzige Baustelle mit fertiger Heizung in die neue Baustelle Foyersanierung übergehen könne.

Penner wünschte sich zudem, dass es der Eigentümerfamilie der „Alten Krone“ gelingt, neue Pächter zu finden. Der Haushaltsentwurf 2024, der am 22. Januar beschlossen werde, sei knapp berechnet, informierte sie. Trotzdem könne man wichtige Projekte angehen, zum Beispiel mit Geldern aus der Landesförderung die so wichtige Kinderbetreuung. „Denn nichts geht über gute pädagogische Arbeit und soziale Grundlagen von Anfang an“, betonte Simone Penner.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading