Open-Air: Musikverein feiert mit Gästen im historischen Dorfkern / Gelungenes Fest
Nach zweijähriger Pause konnten sich die Gäste wieder von einem Musikfestival der besonderen Art berauschen lassen. Der Musikverein Wollbach hatte zu seinem dritten Open-Air geladen – dieses Mal jedoch nicht in den Forsthof, sondern mitten in den historischen Dorfkern neben dem Gasthaus „Alte Krone“. Bis Freitag waren bereits 400 Karten verkauft.
Von Reinhard Cremer
Wollbach. Der Platz habe sich für ein Fest angeboten, erklärte Moderator und Orchesterchef Thomas Kuckuk den Gästen. Schon vor sechs Jahren hatte hier der Musikverein sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Doch wohin mit einem nicht gerade kleinen Musikpavillon? Hilfe kam da aus den eigenen Reihen: Ein Verwandter einer Musikerin erklärte sich bereit, seinen gegenüber der „Krone“ liegenden Vorgarten zur Verfügung zu stellen. Dafür mussten aber der Zaun abgebaut und sämtliche Pflanzen ausgegraben werden. Nach dem Fest wird der vorherige Zustand wieder hergestellt. So viel zum Thema Engagement und Dorfgemeinschaft.
Lediglich drei Monate hatten die Musiker für die Vorbereitung der Veranstaltung. Zusätzlich zum Repertoire wurden acht neue Stücke eingeübt, berichtete Vereinsvorsitzende Annette Krey im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch das Zusammenspiel mit dem Gesangsquartett musste einwandfrei funktionieren. Vom gelungenen Ergebnis konnten sich bei schönstem Sommerabendwetter alle Anwesenden überzeugen.
Vielfältiges Musikprogramm
Auf der zu Beginn der Veranstaltung noch ins Abendlicht getauchten, später von bunten Scheinwerfern beleuchteten Bühne liefen das Orchester unter der Leitung von Oliver Hauser als auch die dem Verein schon seit Jahren verbundenen Sängerinnen und Sänger zu Hochform auf. In allen Genres, gleich ob Jazz, Blues, Swing oder konzertanten Stücken, bewiesen die Akteure ihr Können. Damaris Arnold, Christina de Groote und Anuschka Wagner glänzten mit „Bei mir bist du schön“ nicht nur im Stil der Andrew Sisters, sondern stets wandelbar, später auch gemeinsam mit Alexander Gottstein als weibliche Pendants der Blues Brothers mit Stücken wie „Gimme some Lovin’“ oder „Everybody needs somebody“. Auch als Solisten stellten die Vier ein ums andere Mal ihre stimmliche Wandelbarkeit unter Beweis.
Ebenso wandelbar präsentierte sich das Orchester. Mal als „nur“ Begleitband, mal als mitreißende Big-Band, mal als Orchester im Stil eines Hugo Strassers, dann wieder mit Stücken von Benny Goodman oder einem Medley von Liedern Udo Jürgens’ bewiesen die Musiker und Musikerinnen ihr Können. Wann immer möglich, bestätigte das Publikum dies mit kräftigem Applaus.
Eine große Zahl von Helfern machten die gut vier Stunden dauernde Veranstaltung zu einem rundum gelungenen Ereignis.
Anwesend waren auch Simone Penner, Kanderns Bürgermeisterin, als Schirmherrin, sowie Max Sütterlin, der Wollbacher Ortsvorsteher. Bei ihnen bedankte sich Moderator Thomas Kuckuk dafür, dass sie das Fest erst möglich gemacht hätten. Weiter zu nennen sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die die Parksituation im Griff hatten, ebenso wie die Jugendmusiker, die dafür sorgten, dass kein schmutziges Geschirr auf den Tischen stehen blieb.
