Kandern Zuversicht und Abwechslung bieten

Alexandra Günzschel

Schwarzwaldverein: Mit 30 Teilnehmern ins Jahresprogramm gestartet / Schneeschuhwandern und mehr  

Traditionell hat der Schwarzwaldverein Kandern am 6. Januar mit seiner Dreikönigswanderung die Saison eröffnet. 30 Teilnehmer fanden sich am Bahnhof Kandern ein, um gemeinsam zum Sportheim Wollbach zu wandern. Nun hofft der Vorstand, dass auch das weitere Jahresprogramm reibungslos verlaufen wird.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Angesichts der noch immer aktuellen Einschränkungen durch Corona sind wir schon froh, dass wir unseren Mitgliedern mit nahezu 50 Programmpunkten wieder etwas Freude, Zuversicht und Abwechslung schenken dürfen“, erklären Vorsitzender Berthold Schmitz und Hubert Riesterer, Wegewart und Pressesprecher. Im Gespräch zeigen sich beide zuversichtlich, dass vieles wie geplant stattfinden kann. „Unsere Mitglieder sind fast alle geboostert“, sagt Schmitz, und somit gut gerüstet für das gemeinsame Wandern in kleinen Gruppen und mit Abstand im Freien. Ein wenig schwieriger geworden sei es mit der Einkehr.

Viele kürzere Touren in der näheren Umgebung

Der Schwerpunkt des Programms liegt auf kürzeren Touren in der Region, bei denen die Einstiegsorte auch mit dem ÖPNV erreicht werden können. Damit stelle man sich auf die Bedürfnisse der älteren Mitglieder ein, erklärt Schmitz. Aber auch Wanderwochen und andere Outdoor-Aktivitäten werden angeboten.

An besonderen Attraktionen nennen die beiden Vorstandsmitglieder eine Schneeschuhwanderung aufs Herzogenhorn mit Abfahrt auf der Rodelbahn im Februar, ein Wochenende bei den Freunden aus Gammertingen auf auf der Schwäbischen Alb im April sowie die Fahrradtour entlang der Kander unter dem Motto „Radeln für den Klimaschutz“ im April.

Im März soll an einem Samstagvormittag auch wieder die Frühlingsputzede und Wegpflege in Kandern stattfinden. Und am Pfingstmontag sind alle Wanderfreunde aus der Region zum ersten Pfingsthock in der Kandertalhalle in Wollbach eingeladen. Diese Veranstaltung war schon für vergangenes Jahr geplant, musste jedoch ausfallen.

Die Corona-Pandemie bescherte den hiesigen Wanderwegen einen regelrechten Ansturm. Schmitz berichtet auf Nachfrage, dass die Menge an Müll im Wald dadurch nicht nennenswert zugenommen habe.

Regelmäßig kontrollieren die Ortsvereine des Schwarzwaldvereins die Beschilderung auf den Wanderwegen. In Kandern, so erklärt Riesterer, sei man in der glücklichen Lage, über genügend Wegewarte zu verfügen.

Allerdings würden sich die Vorstandsmitglieder über mehr Wanderführer freuen. Insbesondere für anspruchsvollere Touren, etwa in die Schweizer Berge, fehlt es derzeit an Freiwilligen.

Wanderführer werden beim Schwarzwaldverein gut ausgebildet. Die Fortbildung erstreckt sich über fünf Wochenenden oder wird als einwöchiger Kompaktkurs angeboten. Kursinhalte sind unter anderem Natur- und Wetterkunde sowie Erste Hilfe. Für kleinere Wanderungen in der Region reichen aber gute Ortskenntnisse aus, die Wanderführer-Ausbildung sei dafür nicht unbedingt erforderlich, sagt Schmitz.

Zwar verfügt der Schwarzwaldverein Kandern über 500 Mitglieder, leidet jedoch unter einer gewissen Überalterung. Schmitz und Riesterer würden sich deshalb besonders über jüngere engagierte Neumitglieder freuen.

Die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Kandern wird am Freitag, 4. Februar, 18 Uhr, im Gasthaus „Sonne“ stattfinden. Es ist die erste seit zwei Jahren, und es stehen einige Neuwahlen auf dem Programm.

230 Kilometer Wanderwege

Der Schwarzwaldverein betreut in seinem Vereinsgebiet ein einheitlich beschildertes Wanderwegenetz. Es umfasst 23 000 Kilometer. Auf die Ortsgruppe Kandern entfallen mit Malsburg-Marzell und Wittlingen insgesamt rund 230 Kilometer Wanderwege, davon sind 32 Kilometer Fernwege, die allen Mitbürgern zur Verfügung stehen, heißt es im neuen Programmheft. Es liegt bei der Tourist-Information Kandern und bei sämtlichen Ortsverwaltungen aus.

Für die Wegewarte bedeutet dies mehr als 100 ehrenamtliche Arbeitsstunden Jahr für Jahr. Schmitz ärgert sich deshalb über die vielen Panoramawege, die allerorten aus dem Boden sprießen und die oft werbewirksam eröffnet werden. Doch häufig würde sich dann keiner mehr um die Wege kümmern und nach wenigen Jahren seien sie kaum noch erkennbar, so seine Kritik.

Die meisten Kanderner Themenwege sind älter als die einheitliche Beschilderung des Schwarzwaldvereins, die nach örtlichen, regionalen und Fernwanderwegen unterscheidet. Zum Teil werden sie vom Schwarzwaldverein Kandern mitbetreut.

Jeden letzten Freitagabend ab 18 Uhr findet im Gasthaus „Zur Schnecke” in Kandern ein Stammtisch der Ortsgruppe statt, zu dem alle Mitglieder sowie Gäste eingeladen sind. Dabei wird unter anderem das Wanderprogramm des jeweils nächsten Monats vorgestellt.

Interessierte können bis zu drei Wanderungen austesten, bevor sie sich für eine Mitgliedschaft entscheiden.

Zu einem Info-Nachmittag „Zukunftsfähiger Schwarzwaldverein“ lädt der Ortsverein Kandern für Samstag, 19. November, 15 Uhr, ein.

Vorsitzender Bertold Schmitz

Kontakt: E-Mail: vorstand@swv-kandern.de, Tel. 07621/425 88 72.

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