Kandern Zwischen Bahnhof und Kander

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Bauunternehmer Alfred Munz stellt seine Pläne für eine „Gartenstadt“ für Kandern vor

In Kanderns Innenstadt sollen in sechs Mehrfamilienhäusern 66 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen. „Gartenstadt Kandern“ hat die Riedlinger Baufirma Munz ihr Großprojekt genannt. Bei der Vorstellung des Planungsstands im Kanderner Gemeinderat am Montag erhielt Geschäftsführer Alfred Munz viel Zustimmung, auch von Seiten der vielen Zuhörer, die spontan applaudierten.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Zentraler als in dieser „Gartenstadt“ kann man in Kandern kaum wohnen. Der Busbahnhof ist gleich um die Ecke und mit der geplanten Fußgängerbrücke über die Kander wird auch das Einkaufen zum Spaziergang.

Munz verspricht zudem eine ökologische Bebauung mit viel Raum und Flachdachbegrünung. Zugunsten der Wohnqualität wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekten Klaus Zimmermann vom Architekturbüro Novaplan aus Laufenburg auf eine dichtere Bebauung rund um das ehemalige Sägewerkareal verzichtet.

Geparkt werden soll später unterirdisch. Eine Tiefgarage mit 99 Stellplätzen ist fester Bestandteil der Planung, die Autoverkehr im Wohngebiet nur ausnahmsweise vorsieht, etwa zum Ausladen oder für den Rettungswagen. Geplant ist außerdem ein Nahwärmenetz über ein Blockheizkraftwerk.

Zu den 4285 Quadratmetern Wohnfläche, die für die Gartenstadt vorgesehen sind, kommen in dem ausgewiesenen Mischgebiet noch einmal 1180 Quadratmeter Gewerbefläche. Hierfür sind die Erdgeschosse einiger der neuen Häuser reserviert. Munz könnte sich zum Beispiel vorstellen, dass sich dort Arztpraxen ansiedeln.

Weiterhin hat die Freie evangelische Gemeinde Kandern (FeG) Interesse an einem Gemeindehaus direkt hinter dem „ChaBah“ angemeldet, möglicherweise mit Kita- und Café-Betrieb. Ein Konzept soll mit der FeG gemeinsam entwickelt werden. Sollte Munz in diesem Bereich noch ein weiteres Grundstück erwerben können, bleibt dieses für Parkplätze reserviert.

Die Wohnungen werden alle behinderten- und altersgerecht sein. Auf diese Weise lässt sich auch eine Idee von Ernst-Peter Scherer gut umsetzen. Scherer spricht von einer großen Nachfrage nach zentralen, altersgerechten Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen für Nachbarschaftsaktivitäten. Diesem Anliegen möchte Munz in einem der neuen Häuser Rechnung tragen.

Ob die Bewohner später einmal direkten S-Bahn-Anschluss haben werden, ist noch nicht vorauszusehen. Einstweilen haben sie das „Chanderli“ vor der Haustür. Munz glaubt, dass die Wohnungen weit genug vom Lokschuppen weg sein werden, und es nicht zu Beeinträchtigungen kommt. Genaueres wird ein Schallgutachter vorab überprüfen.

Dem lokalen Bauunternehmer war es wichtig, die Gemeinde bei der Planung mit einzubeziehen. Schon mehrfach ist er bei der Stadtverwaltung und in Fraktionssitzungen mit seinem Projekt vorstellig geworden. „Ich wohne selber hier. Wir wollen etwas Vernünftiges machen fürs Städtli“, betonen er und seine Kinder Jessica Kramer und Michael Munz, die in den Betrieb mit eingestiegen sind. Das Bauunternehmen geht mit dem Großprojekt auch ein Risiko ein. Munz wird mit mehreren Millionen Euro in Vorkasse gehen.

In drei Bauabschnitten soll die Gartenstadt entstehen. Baubeginn ist aller Voraussicht nach im Jahr 2019. Als nächster Schritt steht nun aber erst einmal das Einreichen der Bauvoranfrage an, über die der Technische Ausschuss am 15. Februar beraten wird. Mit großem Widerstand, so konnte man es der Stimmungslage im Gemeinderat entnehmen, ist aber wohl nicht zu rechnen – im Gegenteil. Die Gemeinderäte standen dem Vorhaben durchweg positiv gegenüber. Und zum Ende der Präsentation gab es auch von Seiten der vielen Zuhörer wohlwollenden Applaus.

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