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Kandertal Kanderner, Wollbacher, Marzeller und Rümminger Rathäuser werden von den Narren erfolgreich gestürmt

unserer Redaktion
Mario Singer (links) musste in Marzell zu Kreuze kriechen. Foto:  

Die weltlichen Autoritäten machen den Narren Platz.

In Kandern erwartete Bürgermeisterin Simone Penner die Hemdglunki und ihre musikalische Eskorte „Nodedaig-Chnädder“ fast schon erwartungsvoll am Fenster des Sitzungssaals des Rathauses. Dass die närrische Machtübernahme in der Töpferstadt ziemlich reibungslos über die Bühne gehen würde, deutete sich bereits dadurch an, dass die städtische Verteidigung der Rathausbastion gegen die musikalische Angriffe mit deutlichen Hüftschwüngen eher zart ausfiel.

In Rümmingen verprasste Bürgermeisterin Daniela Meier das Gemeindesäckel. Foto: zVg

Auch in ihrer närrischen Rede leistete Bürgermeisterin Simone Penner moderaten bis hinhaltenden Widerstand. Sicherheitshalber hatte Kämmerer Benedikt Merkel den großen Rathausschlüssel in Sicherheit gebracht, obwohl das städtische Säckel seit Jahren notorisch leer sei – so mussten sich die Narren mit einem eher kleinen Rathausschlüssel begnügen. Die Bürgermeisterin erwähnte aber lobend die eher kümmerliche Größe des Narrenbaums, der sehr gut zur leeren Kasse passe. Außerdem sei mit kleinem Rathausschlüssel auch die Verantwortung deutlich leichter zu tragen.

In Rümmingen wird mit Goldtalern geprasst

In Rümmingen ergab sich Bürgermeisterin Daniela Meier am „Schmutzige Dunschdig“ bei der Amtsenthebung mit Hemdglunggi-Umzug der närrischen Übermacht fast kampflos. „Eure Burgi fühlt sich jetzt vogelfrei“, bekannte sie freimütig vor dem Ende ihrer Amtszeit. Sie hatte sich einen finsteren Plan überlegt, der sich auch auf ihre Nachfolgerin Joana Carreira auswirken wird.

Der Rathaussaal in Kandern wurde belagert. Foto: mad

Nach Jahren des gesunden Wirtschaftens nutzte sie die Entmachtung des Gemeinderats gnadenlos aus und kündigte an, sie werde nun das Gemeindesäckel unter das Volk bringen. Daniela Meier stellte betroffen fest: „Die neue Burgi steht jetzt vor einer leeren Kasse, ich schätz’, sie kann’s kaum fasse.“ Es gab dann zwar einen Goldregen, der sich aber aus naheliegenden kommunalrechtlichen Gründen auf eine reine Süßigkeitengabe beschränkte.

Natürlich fehlten beim Hemdglunkiumzug in Marzell bei der Entmachtung von Bürgermeister Mario Singer nicht die Anspielungen auf dessen Seitensprünge mit Kandidaturen in Badenweiler und Münstertal – scharfzüngig vorgetragen von Bernhard Roser. Der Betroffene bekannte, „er habe wieder heimgefunden“ und spendierte allen Umzugsteilnehmern ein Gläschen Wein. Vor dem Marzeller Rathaus sorgte der Musikverein „Edelweiß“, geleitetet von Dietmar Schmiedlin, für einen stimmungsvollen musikalischen Auftakt.

In Kandern hatten die Pauken das Sagen.

Zurück ging es dann in die Löschgasshalle zum Hemdglunkiball. Für prächtige Stimmung sorgte die Guggemusik Schlössli-Symphoniker Inzlingen. Es folgte die mit Spannung erwartete Demaskierung des Stockberggeistes, der auf einem Wagen mitgeführt worden war. Als närrischer Schutzpatron der Wälderfasnacht entpuppte sich diesmal die Autorin Birgit Cathrin Duval aus Malsburg.

200 Würste reichen in Wollbach nicht aus

In Wollbach trafen sich die „Chochlöffel“ an der Kandertalhalle und machten sich – begleitet von der Wollbacher Dampfmusik – auf den Weg zur „Alten Krone“, um den Narrenbaum zu errichten. Für den Nachwuchs gab es eine kleine Überraschung, erzählte Vorsitzende Julia Cordes.

Ortsvorsteher Max Sütterlin hatte keine Chance.

Außerdem hatte „Superglunki“ Jens Probst seinen Auftritt, ehe sich Ortsvorsteher Max Sütterlin ein letztes Mal erfolglos der närrischen Machtübernahme widersetzte. „Wir hatten 200 Würste im Weckle bestellt, aber der Besuch war so gut, dass diese nicht ganz ausgereicht haben“, berichtete Cordes. Bei Glühwein und Kinderpunsch klang das Spektakel aus.

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