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Karlitag in Schliengen Heute würde man sagen, man baut ein Netzwerk auf

Alexander Anlicker
Oberkarli Karl-Ernst Seemann lädt zum Karlitag in Schliengen ein. Foto: Alexander Anlicker

Der Karlitag wird in Schliengen seit 50 Jahren begangen. Oberkarli Karl-Ernst Seemann erklärt, was es mit dem Tag auf sich hat.

Seit 1974 findet in Schliengen der Karlitag statt. Am Sonntag, 28. Januar, treffen sich die Karlis zum gemeinsamen Mittagessen. Organisator ist Karl-Ernst Seemann aus Obereggenen.

Herr Seemann was hat es mit dem Karlitag in Schliengen auf sich, wie hat das einmal angefangen?

Anlass war die Gemeindereform. Ziel des Karlitags war es die Bürger wieder zusammenzubringen um sich auszutauschen. Heute wurde man sagen, man baut ein Netzwerk auf. Der Ort an dem alles begann war das Restaurant Graf in Obereggenen.

Wieso der 28. Januar?

Normalerweise feiert man einen Geburtstag. In diesem Fall ist es der Todestag des Kaisers Karl des Großen, der am 28. Januar 814 gestorben ist.

Was feiern Sie den Karlitag?

In einem bürgerlichen Gasthaus in der Gemeinde Schliengen bei gutem Essen, Markgräfler Wein und viel Geselligkeit. Es gibt dann immer Geschichten zu erzählen oder gesellschaftliche Diskussionen, was die Karlis bewegt und in der Welt gerade aktuell ist: Politik, Sport, Religion und Kultur. Pfarrer Jan „Karl“ Pieper – den wir zusätzlich Karl getauft haben – hat uns auch immer mit Vorträgen über die Geschichte Karls des Großen unterhalten. Manchmal haben wir auch schon unter dem Jahr ein zusätzliches Treffen im Sommer veranstaltet, etwa auf Schloss Bürgeln. Dort hat uns Karl Mannhardt sein „schönstes Projekt“ gezeigt und im Gleichenstein gab es Vorträge und Kulinarik. Aber auch Ausflüge, wie die Besichtigung des „Ka(r)li-Bergewerks“ in Buggingen, wurden unternommen.

Wie viele Karlis treffen sich und woher kommen sie?

Wir sind immer um die 25 Personen aus Schliengen und Umgebung – zuletzt von Buggingen bis Weil am Rhein. Die Männer sind noch in der Überzahl, aber auch Frauen sind immer dabei.

Charles und Charlotte sind ebenso willkommen?

Wir sind für jede Form offen, egal ob Carola, Karl-Ernst oder Karl-Friedrich, ob mit C oder K oder ob es der erste, zweite oder dritte Vorname ist. Es sind alle ab 18 Jahre willkommen. Leider ist der Vorname Karl nicht mehr so bedeutungsvoll bei der heutigen Generation oder Namenswahl. Es gibt nicht mehr so viele Personen, die diesen Namen haben. Deshalb wäre es wünschenswert, mehr Carolas oder Karls in den Geburtenlisten zu sehen.

Wie wird man Oberkarli?

Oberkarli ist eine Berufung und der Name ist Voraussetzung. So wurde ich am 28. Januar 2009 in Abwesenheit einstimmig zum Oberkarli bestimmt. 2010 war dann mein erster Karlitag als Oberkarli. Seit geraumer Zeit gibt es auch einen „Unterkarli“. Dieser wohnt in Buggingen und heißt Karl-Friedrich Weber. Er unterstützt unsere Gruppe auch.

Karlitag

Treffen
Die Karlis treffen sich am Sonntag, 28. Januar, ab 12.30 Uhr zum Mittagessen im Landhotel „Graf“, Kreuzweg 6, in Obereggenen, um den gemeinsamen Namenstag gebührend zu feiern,

Anmeldung
Für die Reservierung wird um Rückmeldung bei Karl-Ernst Seemann unter Tel. 0172/897 13 22 oder per E-Mail an ke.seemann@t-online.de gebeten.

Statistik
Laut Statistik der Gesellschaft für Deutsche Sprache rangiert Karl/Carl auf Rang 21. Bei den Zweit- und Folgenamen auf Rang vier. Bei den Mädchen liegt Charlotte auch dem 13. Platz der beliebtesten Vornamen.

Der Oberkarli
 ist 54 Jahre alt, wohnt in Obereggenen und ist Großhandelskaufmann.

Ehrenamtlich
engagiert er sich im Gemeinderat und ist Vorsitzender der Freien Wähler.

Seine Freizeit
verbringt er in der Natur und im Garten. Zudem spielt er gerne Cego.

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