^ Kesslergrube Grenzach: Grundwasser kann wieder fließen - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Kesslergrube Grenzach Grundwasser kann wieder fließen

ov/tn
Luftdichte Halle weg, Container und Infrastruktur weg: Das Großprojekt Kesslergrube-Sanierung sieht seinem Ende entgegen. Foto: zVg/Pressefoto Roche

Die Firma Roche lässt im Bereich der sanierten Bodenaltlast derzeit alle Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch unterirdisch wieder alles so „läuft“, wie es soll.

Das Sanierungsgelände von Roche im Bereich der ehemaligen Kesslergrube nimmt schrittweise neue Formen an. Seitdem die Altlast aus dem Boden entfernt ist, sieht das Areal – im positiven Sinne – immer „unspektakulärer“ aus. Vorbei ist die Zeit, in der Arbeiter mit Spezialgerät in luftdicht versiegelten Schutzanzügen und Fahrzeugen unter einem gewaltigen, ebenfalls hermetisch abgedichteten Hallendach belastetes Erdreich in havariesichere Container verluden.

Heute fast unspektakulär

Wer heute am Sanierungsgelände vorbeigeht und die Hintergründe nicht kennt, schaut vielleicht nur kurz hin und denkt sich vielleicht, „dass da jemand irgendetwas baut“ – mehr nicht. Auch der temporäre Schiffsanleger ist inzwischen komplett zurückgebaut, an dem in den vergangenen rund sieben Jahren hunderttausende Tonnen von in Spezialcontainer verpacktem und verschmutztem Erdreich aufs Schiff verladen worden sind. In den vergangenen Wochen wurden außerdem die Spundbohlen gezogen, mit denen der Schiffsanleger gegen den Rhein hin gesichert wurde. Die technischen Anlagen und Installationen waren bereits vorab entfernt worden.

Böschungsbau

Zum Rhein hin werden derzeit die Böschungen errichtet. Ein Teil des für den Schiffsanleger aufgeschütteten Erdmaterials wird nach Angaben von Roche für die Wiederverfüllung des sanierten Baufelds verwendet. Diese wird in den kommenden Wochen fortgesetzt, wobei das Material lagenweise eingebaut und verdichtet wird. Die Verdichtung wird anhand vorgegebener Werte laufend kontrolliert und überprüft, wie das Pharmaunternehmen bekundet. Damit werde gewährleistet, dass der Untergrund für eine spätere gewerblich-industrielle Nutzung geeignet sei und gleichzeitig die notwendige Durchlässigkeit gewahrt bleibe. Dies ist notwendig, damit sich die ursprünglichen natürlichen Grundwasserströme in Richtung Rhein wieder aufbauen können.

Grundwasser-Messstellen

Die weiteren Arbeiten für den Rückbau der gesamten Sanierungsinfrastruktur verlaufen laut Roche planmäßig. Im vergangenen Jahr wurden der Kopfbalken zurückgebaut und die Bohrpfahlwand eingekürzt (wir berichteten). Letztere wurde in den vergangenen Wochen mittels „Überbohrungen“ an zwölf vorgesehenen Stellen geöffnet. Das Grundwasser kann damit das sanierte Areal wieder durchströmen.

Mitte dieser Woche starten die Bohrungen für die 25 neuen Grundwassermessstellen. An exakt bestimmten Punkten im Perimeter werden Brunnen gesetzt, in denen später Grundwassermessungen erfolgen, wie Roche mitteilt. Anhand dieser Messungen sollen die abnehmenden Konzentrationen und Frachten von Schadstoffen nach der Sanierung nachgewiesen und dokumentiert werden können.

Sonstige Arbeiten

In der vergangenen Woche wurden im Rhein Echolotmessungen vorgenommen. Sie geben Aufschluss darüber, wie die Böschung unter Wasser beschaffen ist. Auf Basis der gewonnenen Daten wird genau festgelegt, welche Sicherungsmaßnahmen für das Anlegen der Flachwasserzone im Rahmen der vorgesehenen Renaturierung des Rheinufers notwendig sind. So geht es etwa darum, zu bestimmen, wie viel Erdmaterial für das Erstellen der Vorschüttung im Rhein benötigt wird.

Ausblick

Noch in diesem Frühjahr soll der Rückbau abgeschlossen, das Sanierungsgelände inklusive des Rheinufers profiliert und Messstellen für die behördlich angeordnete, fortlaufende Grundwasserkontrolle installiert sein. Zu diesem Zeitpunkt werden sämtliche Rückbaumaßnahmen abgeschlossen und das Gelände vollständig geräumt sei, kündigt die Firma Roche an.

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