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Kindergartenbedarfsplan Weil am Rhein Kein Kita-Platz für 170 Weiler Kinder

Jennifer Ningel
„Kleine Stühle II“ ist seit Februar in Benutzung. Eine fünfte Gruppe eröffnet im September. Foto: Ningel

Obwohl ein neuer Kindergarten eröffnet hat, fehlt es an Plätzen. Drei Ideen für mehr Kitaplätze gibt es.

Der Kindergartenbedarfsplan der Stadt Weil am Rhein ist im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss (KSVA) Thema gewesen. Auch in diesem Jahr fehlen Kindergartenplätze, teilte Annette Huber, Hauptamtsleiterin, mit. Bereinigt von dem geburtenstarken Jahrgang fehlen insgesamt vier bis fünf Gruppen.

Die Stadt konnte im Februar den Kindergarten „Kleine Stühle II“ in Betrieb nehmen und somit zusätzlich Betreuungsplätze schaffen. So wurden 25 Plätze im Ü3-Bereich und 20 im U3-Bereich neu geschaffen. Zehn der U3-Plätze werden erst im September in Betrieb genommen, da das Personal für diese Gruppe dann erst die Ausbildung abgeschlossen hat. Ebenso sind in „Kleine Stühle II“ die 50 Kinder des ehemaligen Kindergartens Bärenfels untergebracht.

Der Stadt fehlen insgesamt vier bis fünf Gruppen

„Was frustriert ist, dass der Fehlbedarf bestehen bleibt“, sagte Huber. Für das Kindergartenjahr 2024/2025 fehlen der Stadt 30,5 Plätze im U3-Bereich. Insgesamt 297 bietet sie in den Kindergärten, den betreuten Spielgruppen und der Kindertagespflege an. Darauf kommen 655 Kinder zwischen einem und drei Jahren, die Weil und seinen Ortsteilen wohnen. Allerdings muss nur für die Hälfte von ihnen – also 327,5 – Plätze zur Verfügung gestellt werden.

Im Ü3-Bereich fehlen 140 Plätze für das Kindergartenjahr 2024/2025. Die Stadt müsste 1242 Plätze zur Verfügung stellen, tatsächlich sind es allerdings nur 1102 Plätze. Das entspricht mehr als sechs Gruppen. Mit den drei fehlenden Gruppen der U3-Betreuung fehlen der Stadt also neun Gruppen. Dies beinhaltet allerdings noch den geburtenstarken Jahrgang mit zirka 30 Plätzen. Seit 1977 habe es so einen Jahrgang nicht gegeben, sodass dieser aus den Kalkulationen ausgerechnet werden kann, erklärte die Hauptamtsleiterin auf Nachfrage unserer Zeitung. Somit sind es bereinigt wie bereits gesagt vier bis fünf Kindergartengruppen, die der Stadt fehlen.

Die Stadt versucht weiterhin, weitere Plätze zu schaffen. So könnte die Kita „Hand-in-Hand“ 20 weitere Plätze besetzen, wenn sie Fachkräfte findet. Ein potenzieller Kindergarten in der Blauenstraße mit einer U3- und einer Ü3-Gruppe ist im Gespräch. Das Projekt wird in einer der kommenden Sitzungen vorgestellt, kündigte Huber an. Auch mit der katholischen Kirche sei die Stadtverwaltung in Gesprächen. Es gehe dabei um den Standort Otterbach, wobei Huber betonte, dass es sich erst um die ersten Gespräche handele und somit noch nichts konkretes feststehe. Sie betonte nochmals, dass die Stadt offen für neue Träger sei.

Der KSVA hat dem Kindergartenbedarfsplan ebenso einstimmig zugestimmt wie der 45-stündigen Ganztagsbetreuung. Die Wochenstundenzahl wurde im September 2022 von 50 auf 45 gekürzt.

IN-Gruppe entsteht in „Hand-in-Hand“

Auch hat der Ausschuss beschlossen, eine Gruppe im Kindergarten „Hand-in-Hand“ in eine IN-Gruppe umzuwandeln. Den Antrag dafür stellte das evangelische Verwaltungs- und Serviceamt Lörrach. Damit werden Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterstützt, von denen es immer mehr gebe. Allerdings fallen somit Kindergartenplätze weg, da die Gruppenzahl auf 20 Kinder begrenzt wird. Weiterhin wird das Personal von einer 75-Prozent-Stelle unterstützt. Das Landratsamt fördert diese Stelle mit zirka 45 000 Euro. Weitere Mehrkosten trage die Stadt Weil.

„Das können wir uns nicht im großen Stil erlauben“, machte Huber deutlich. Dennoch empfahl die Stadtverwaltung die Zustimmung. Eva-Maria Bozenhardt (CDU) erkundigte sich, ob es realistisch sei, eine zusätzliche Fachkraft zu bekommen, wenn sowieso schon Fachkräfte in diesem Kindergarten fehlen. Für die IN-Gruppe werde eine Heilpädagogin oder ein Heilpädagoge benötigt. Diese Fachkräfte seien wahrscheinlich einfacher zu finden, da sie besser vergütet werden, hieß es aus den Reihen der Verwaltung.

Die endgültigen Entscheidungen werden im Gemeinderat am 14. Mai getroffen.

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