Kirchengemeinde Rheinfelden Nur noch drei statt vier Pfarrstellen

Heinz Vollmar
Die Gemeindemitglieder debattierten über die Zukunft der Kirchengemeinde Rheinfelden. Foto: Heinz Vollmar

Ist die Neuausrichtung in der evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden im Rahmen des Strategieprozesses EKIBA 2032 (Evangelische Kirche in Baden) in Form und Inhalt „neuer Wein in neuen Schläuchen?“

Mit dieser Frage begrüßte Pfarrer Joachim Kruse bei der Gemeindeversammlung der Stadtteilgemeinden die Vertreter der ehemals vier evangelischen Kirchengemeinden in Rheinfelden.

30 Prozent reduzieren

Die Landeskirche will bis 2032 Finanzen, Personal und Gebäude um 30 Prozent reduzieren. Hintergrund sind der Mitgliederschwund, Personalmangel, Ruhestandswellen und gesellschaftliche Veränderungen. Die Auswirkungen davon auf die Kirchengemeinde Rheinfelden skizzierten der stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende Gerhard Zenke und Pfarrer Steffen Mahler.

Grenzen aufgehoben

Sie teilten mit, dass bereits im Januar die Gemeindegrenzen der bisherigen vier Pfarrgemeinden der Kirchengemeinde Rheinfelden aufgehoben wurden. Jede Pfarrgemeinde war mit einer Pfarrstelle versorgt und wurde von einem Ältestenrat geleitet. Nachdem die vier Pfarrgemeinden nicht mehr existieren, bilden die bisherigen vier Ältestenkreise einen gemeinsamen Ältestenkreis, der bis zu den Wahlen im Jahr 2025 deckungsgleich mit dem Kirchengemeinderat ist. Von den vier Pfarrstellen bleiben drei übrig.

Drei Profile

Die Aufgaben sollen anhand von drei Profilen verteilt werden. Danach hat ein Profil einen religionspädagogischen Schwerpunkt, also auf dem Religionsunterricht an Schulen und auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das zweite Profil hat seinen Schwerpunkt in der Seelsorge, während das dritte Profil die Gottesdienste, die Erwachsenenbildung und die Ökumene betreffen. Ausgeschrieben werden sollen die Pfarrstellen Ende Mai. Die Stellenbesetzung soll dann zum 1. September erfolgen.

Weniger Verwaltung

Deutlich wurde in der Gemeindeversammlung, dass sich mit den neuen Profilen für die Pfarrer auch ein Großteil der Verwaltungsarbeit verringern soll. Dekanin Bärbel Schäfer sagte, dass –  vorbehaltlich der landeskirchlichen Beschlüsse – Pfarrer Joachim Kruse das Pfarrstellenprofil mit dem Schwerpunkt Seelsorge besetzen wird.

Noch Lücken

Fragen der Teilnehmer betrafen die Arbeit der Ältestenkreise, die Gremienarbeit, aber auch die Flexibilität innerhalb der Pfarrprofile, die Arbeit der Ehrenamtlichen und die Sorge, dass es nach der Neustrukturierung noch mehr Austritte geben könnte. Schäfer zeigte sich zuversichtlich, machte aber auch deutlich, dass es in der Neukonzeption durchaus noch Lücken gebe.

Umsetzung im Herbst

In Sachen Gebäudeplanung steht ein Kooperationsraum Rheinfelden, Grenzach und Wyhlen zur Debatte. Zudem werden Alternativvorschläge gesammelt. Mit Beschlüssen auf Bezirksebene wird im Sommer oder Herbst gerechnet. An die Umsetzung soll es im kommenden Jahr gehen.

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