Geburtstag: Verena Schönbett aus Niedertegernau wird heute 80 Jahre alt
Kleines Wiesental-Tegernau (os). „Wer sich engagiert, der bekommt von den Mitmenschen etwas zurück, was Freude macht und jung hält.“ Das sagt Verena Schönbett aus Niedertegernau. Sie feiert heute ihren 80. Geburtstag.
Mehr als 30 Jahre ist sie in der evangelischen Kirchengemeinde tätig, und mehr als 60 Jahre ist sie Chorsängerin in Weitenau. Wer die Kleinwiesentäler Ratssitzungen besucht, sieht sie dort regelmäßig unter den Zuschauern.
Geboren wurde die Jubilarin am 19. April 1938 als zweite Tochter der Weitenauer Bauern- und Metzgerfamilie Dürr. In Weitenau ging die ältere Schwester des späteren, langjährigen Ortsvorstehers Hans-Willi Dürr zur Schule, konnte dann auf der Landwirtschaftsschule in Schopfheim und der Landwirtschaftlichen Fachschule in Waldshut-Tiengen Landwirtschaft theoretisch lernen, ehe sie auf dem elterlichen Bauernhof solange mitarbeitete, bis sie den Niedertegernauer Bauernsohn Artur Schönbett heiratete. Das war im Sommer 1960, und Verena Dürr zog ins landwirtschaftliche Anwesen aus dem Jahr 1770. Mit der Schwiegermutter - der Schwiegervater verstarb früh - und dem Ehemann führte sie die Landwirtschaft solange, bis ein Unfall des Ehemanns 1990 die Aufgabe des Betriebs unumgänglich machte.
Alle Kinder waren auf dem Gymnasium
Die Arbeit in der Landwirtschaft sei gerade in den Zeiten, in denen es noch wenig oder gar keine Maschinen-Unterstützung für die Feld- und Ackerarbeit in den Kleinwiesentäler Hanglagen gab, ziemlich anstrengend, aber auch erfüllend gewesen, sagt Verena Schönbett zufrieden beim Blick zurück auf ein arbeitsames Leben.
Das hatte aber auch andere, angenehme Seiten, etwa die zwei Söhne und die Tochter. „Wir haben ihnen allen den Besuch des Gymnasiums und damit eine solide Ausbildung für einen Berufsweg erfolgreicher Art ermöglichen können“, so die Jubilarin.
Denn schon lange bevor man die Landwirtschaft aufgab, habe es sich abgezeichnet, dass dieser Berufszweig im Kleinen Wiesental kaum oder nur sehr schwer ein ausreichendes Aus- und Einkommen für eine Familie ermöglichen würde. Der älteste Sohn Gerd blieb aber in der Branche, arbeitete beim Landwirtschaftsamt in Waldshut-Tiengen. „Dann hat er sich als Bürgermeister aufstellen lassen, nachdem die Einheitsgemeinde Kleines Wiesental entstanden war“, sagt die Jubilarin.
Dass der Filius in die Kommunalpolitik einstieg, kommt übrigens nicht von ungefähr, wie Verena Schönbett auf Nachfrage erklärt.
Regelmäßige Zuhörerin bei Ratssitzungen
„Mein Mann und ich waren und sind am politischen Leben interessiert seit jungen Jahren. Ich war einst zu selbstständigen Zeiten Tegernaus regelmäßige Zuhörerin der Gemeinderatssitzungen und besuche diese auch seit dem Amtsantritt unseres Sohnes als Bürgermeister der Einheitsgemeinde immer noch“, sagt die Bürgermeister-Mutter.
Sie war dazu über 30 Jahre auch im Kirchengemeinderat tätig und organisierte fast 25 Jahre die regelmäßigen Seniorennachmittage. Sehr gerne erinnert sie sich auch an die Verschwisterung mit der Kirchengemeinde in Teltow bei Potsdam. „Es waren stets hochinteressante Erfahrungen, die wir bei unseren Reisen in die DDR gemacht haben“, erzählt Verena Schönbett.
Eingebunden zu sein in ein funktionierendes Sozialwesen, dazu die Arbeit draußen in und mit derM Natur, das habe mit den geistigen Anforderungen von kirchen- und kommunalpolitischem Interesse jung gehalten, erklärte die rüstige Bauersfrau.
Ganz wichtig auch das Hobby Chorgesang. „Ich singe seit über 60 Jahren im Gesangverein Harmonie Weitenau und hoffe, das auch noch lange tun zu können“, blickt die Jubilarin voraus.
Und auch den Bauerngarten vor dem restaurierten Haus in Niedertegernau will sie noch lange hegen und pflegen.
Der Geburtstag wird heute in Niedertegernau mit der Familie gefeiert, zu der neben den drei Kindern mit Partnern auch fünf Enkel gehören. und am Wochenende im größeren Stile im Gemeindehaus der Kirchengemeinde.
