Mit einer Übersichtskarte verdeutlichte Paul Kempf vom Landratsamt, dass das Kleine Wiesental in Sachen Internetversorgung im Landkreis „flächendeckend unterversorgt“ ist. Daher könne die Gemeinde beim Ausbau des schnellen Internets mit einer bevorzugten Behandlung rechnen, erläuterte Paul Kempf. Generell sei in der Förderrichtlinie vorgesehen, pro Gemeinde zwei Übergabestellen vom Backbone in das Ortsnetz bereit zu stellen. Im Kleinen Wiesental sind jetzt zehn Übergabepunkte in den Ortsteilen vorgesehen. Für die Versorgung aller Haushalte mit dem schnellen Internet – das heißt einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde bis 2030 – gibt es technisch zwei Varianten. Bei FTTC (Fibre to the Curb) wird eine Glasfaserverbindung bis zum nächsten Kabelverteiler hergestellt, die Verbindung bis zum Haus erfolgt über ein Kupferkabel. Bei FTTB (Fibre tot he Building) wird eine Glasfaserverbindung bis zum Haus verlegt. Im Kleinen Wiesental sind die Entfernungen zwischen Kabelverteilern teilweise so weit, dass FTTC als Lösung nicht in Frage kommt, vorgesehen sind also Glasfaserverbindung bis zu den Haushalten.
Paul Kempf informierte, dass der Landkreis die Kosten für die Backbone-Verbindung übernimmt. Die Kosten für die Ortsnetze, die allerdings förderfähig sind, obliegen der Gemeinde. Das Gesamtnetz geht in das Eigentum des neuen Zweckverbands über, der dieses Netzwerkbetreibern zur Pacht anbietet. Nach einer Anlaufzeit, in der die Kosten überwiegen, soll sich ab 2019 das Netz durch Pachteinnahmen selbst tragen.