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Kleines Wiesental Behelfsbrücke erspart immense Umwege

Gerald Nill
Als Sieg der Vernunft feiert die Gemeinde den Bau einer Behelfsbrücke an der ehemaligen Schule in Langensee durch das THW. Foto: Gerald Nill

Um ein Haar wäre das Obere Kleine Wiesental wegen einer Baumaßnahme in Langensee komplett vom unteren Teil abgeschnitten worden. Der Schildbürgerstreich konnte gerade noch verhindert werden.

Durch den vereinten Einsatz der Gemeinde und des Landkreises gelang es, letztlich auch das Regierungspräsidium von der Notwendigkeit einer Behelfsbrücke zu überzeugen.

Anlass für das Theater um eine Behelfsbrücke ist die erforderliche Sanierung der Brücke über die Kleine Wiese in Langensee. Dabei müssen die Brückenköpfe, aber auch die Fahrbahn saniert und das Geländer erneuert werden. Drei Monate bis zum Jahresende werden die Arbeiten dauern, die zeitgleich auch an einem Brückenbauwerk in Wies ausgeführt werden.

Irrwitziger Umweg

Lange Zeit sah es so aus, als ob Talbewohner vom hinteren Teil während dieser Zeit den irrwitzigen Umweg über Böllen und Schönau, Zell und Gresgen hätten in Kauf nehmen müssen, um nach Tegernau zu gelangen. Eine Strecke, die tagtäglich von Schulkindern abverlangt worden wäre.

Aufgrund der langen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren, die schon auch mal ein Jahr dauern können, rate das Regierungspräsidium von von der Einrichtung von Behelfsbrücken ab, erläutert Bürgermeister Gerd Schönbett. Doch im Fall des Kleinen Wiesentals ging plötzlich alles ganz schnell, weil das Landratsamt mit seiner Genehmigungsbehörde auf Seiten der Gemeinde stand.

Da ließ sich auch das zuständige Bad Säckinger Baureferat Süd des Regierungspräsidiums nicht mehr lange bitten und befürwortete den Aufbau der Behelfsbrücke.

„Sieg der Vernunft“

In weniger als acht Wochen konnte eine wasserrechtliche Genehmigung vorgelegt und ein Sieg der Vernunft gefeiert werden, freut sich Bürgermeister Schönbett. Dabei übernahm das Baureferat sogar die Kosten der Behelfsbrücke in Höhe von 100 000 Euro.

Vor einer Woche rückten schließlich 15 Kräfte vom Technischen Hilfswerk Müllheim und Schopfheim an. Ihnen gelang es, das Ersatzbauwerk in Langensee innerhalb von nur einem Tag zu installieren.

Insgesamt 22 Tonnen an Brückenträgern waren zuvor verladen und Befestigungsmaterial kontrolliert worden, „wie ein großes Puzzle“, wie Marc Wiencke, Einsatzleiter des Technischen Hilfswerkes, berichtet.

Beachtung Naturschutz

In den Wochen davor hatte das THW Freiburg mit deren speziellen Fachgruppe mit Bagger und unter Einhaltung spezieller Natur- und Gewässerschutzvorgaben die Fundamte und Straßenanschlussarbeiten ausgeführt.

Dabei wurden die Fundamte so weit wie möglich vom Bachlauf entfernt gesetzt, um dem Natur- und Gewässerschutz Rechnung zu tragen. „Dies war eine gelungene Übung für alle ehrenamtliche Helfer“, findet Wiencke.

970 Einzelteile

Die so genannte „Mabey C 200 Brücke“ wurde aus genau 970 Einzelteilen zusammengebaut, ist 18,30 Meter lang und hat eine Tragfähigkeit von 40 Tonnen. Ihre Dienste hat sie auch schon nach dem Hochwasser in Ahrtal geleistet.

Aufgrund der Platzverhältnisse in Langensee wurde ein Teil der Konstruktion vorgebaut und anschließend mit einem Mobilkran auf den vorbereiteten endgültigen Standort versetzt. Nachdem die Brücke auf den endgültigen Fundamenten verankert worden war, konnte der Fahrbahnbelag eingebracht sowie abschließende Arbeiten durchgeführt werden. Eine Baufirma stellte die Rampen her, anschließend konnte die Behelfsbrücke für den Verkehr freigegeben werden.

Verkehr einspurig

Während der Bauzeit an der maroden Wiese-Brücke in Langensee wird der Verkehr nun einspurig über die Behelfsbrücke geführt, eine Bauampel wird dazu aufgestellt.

Bürgermeister Schönbett ist erleichtert: Nachdem die Landstraße 139 bereits zu Jahresbeginn im oberen Teil des Tales wegen Felssturzes lange gesperrt war, bleibt die Strecke diesmal für den Verkehr weiterhin geöffnet.

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