Landwirtschaft: Dass es den Tieren gut geht, fordert Einsatz
Regina Loreth klatscht in die Hände, als wir in Schwand über den Zaun klettern und uns dem geräumigen Stall nähern. Vielstimmiges Meckern erschallt – und rund 150 Ziegen kommen freudig auf uns zu, knabbern an unseren Schuhen, schlecken unsere Hände.
Von Sonja Eiche
Kleines Wiesental-Tegernau. Es sind die Weibchen, die vor wenigen Wochen entbunden haben und sich auf die Fütterung freuen. „Das Gras wächst noch nicht so richtig“, sagt Regina Loreth, „da bekommen sie Heu.“
Es ist nicht einfach mit der Ziegen-Haltung – gerade in dieser Höhe, auf etwa 700 Metern. Es ist länger kalt als unten im Tal, die Tiere wachsen langsam, brauchen immer einen Stall.
Wie gut für sie gesorgt wird, sieht man auch im Stall der rund 100 kleinen Zicklein: sie haben viel Platz und Möglichkeiten zum Klettern, springen herum, sind voller Neugierde. Kinder aus der Nachbarschaft lassen es sich nicht nehmen, ein paar Löwenzahnblätter vorbei zu bringen und mit den Tieren zu spielen. Lebensfreude pur – bei den Kindern wie bei den Tieren. Eine Idylle.
Eine Idylle? Nicht alles ist so schön und so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Den Tieren geht es gut, aber das kostet viel Einsatz, persönlich wie finanziell: Die Ziegen zu halten, sie beim persönlich bekannten Metzger schlachten zu lassen und das dadurch etwas teurere Fleisch zu vermarkten.
Regionalität ist zwar „in“, ebenso erhält die bäuerliche Landwirtschaft mit kleinen Betrieben Zuspruch; schließlich gewährleisten sie Tierwohl, eine hohe Fleischqualität und Umweltschutz. Und dennoch greifen Menschen oft noch zu Billig-Fleisch aus dem Supermarkt. Auch ist Ziegen-Fleisch wenig bekannt - dabei ist es fein und zart und erinnert an Kalbfleisch.
Rezepte gibt es im Internet zahlreiche – zum Beispiel hier unter https://www.kochbar.de/rezepte/zicklein.html oder https://www.chefkoch.de/rs/s0/ziegenfleisch/Rezepte.html.
Tipps für die Zubereitung gibt es auch bei Regina Loreth und Stefan Ruoß, die auch einen Ab-Hof- Verkauf betreiben.
Weitere Informationen unter Tel. 07629/919121 oder per E-Mail an: ruoss-loreth@t-online.de.
