Kleines Wiesental Besuch von Kirche und Gaststätte

Markgräfler Tagblatt

Naturparkschule: Schüler werden durch Laurentiuskirche und Wirtshausmuseum „Krone“ geführt

Die Drittklässler der Naturparkschule besuchten jüngst mit ihren Lehrerinnen Tegernau und ließen sich die Pfarrkirche St. Laurentius und das Wirtshausmuseum Krone erklären. Die Führung durch die Kirche übernahm Berthold Hünenberger, durch die Krone führte Hans Viardot.

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental-Tegernau. Vor dem Turmeingang der Kirche machte Berthold Hünenberger die Kinder auf die Inschrift aufmerksam, die auf Großherzog Friedrich von Baden hinweist. Die Kirche wurde zwar schon 1114 erbaut, brannte aber später ab.

Im Jahr 1756 wurde sie neu aufgebaut durch großzügige Spenden, die der Großherzog geleistet hatte. Zur Erinnerung wurde eine Plakette mit seinem Namen am Turm angebracht. Vor der Reformation war auch diese Kirche katholisch. Seit der Reformation, welche die Markgrafen von Baden-Durlach 1556 einführten, war die Pfarrkirche St. Laurentius die wichtigste reformierte Kirche im Kleinen Wiesental. Evangelische Christen aus dem katholischen Zell mussten über Adelsberg und Gresgen nach Tegernau ziehen, wenn sie sonntags am Gottesdienst teilnehmen wollten.

Hünenberger führt durch die Kirche

In der Kirche selbst erläuterte Berthold Hünenberger die im Altarraum befindlichen Grabplatten sowie die farbigen Fenster im Chorraum. Eine Besonderheit in der Kirche ist die Empore mit der historischen Märklin-Orgel sowie das Gemälde von Mark Roland Fuchs, das den Märtyrer Laurentius darstellt.

Nach der Kirche ging es zur Krone in Tegernau. Anhand von alten Fotografien erzählte Hans Viardot, dass Tegernau früher vier Gasthäuser in der Nähe der Kirche hatte neben der „Krone“ den „Ochsen“, den „Löwen“ und den „Maien“. Der „Maien“ hat im Übrigen nichts mit dem Monat Mai oder dem Maibaum zu tun, sondern kommt von der Bezeichnung „Gmei-stube“, dem Versammlungsort der Kirchengemeinde.

Gibt es in einem Ort einen „Maien“, so ist dies die älteste Wirtschaft im Dorf.

In der Krone zeigte Hans Viardot zuerst das „Schießhüsli“, die neben der „Krone“ gelegene Toilette. In der „Krone“ selbst ging es zuerst in den historischen Keller des Gasthauses.

Hier zeigte er den Kindern das berühmte „Krone-Fläschen“, ein Glasfläschchen aus Waldglas, dass bei den Renovierungen des Wirtshauses unter dem Küchenboden gefunden wurde. In der Krone selbst besuchten die Kinder zuerst den Tanz- und Theatersaal, in dem sich an Sonntagen die Frauen und Mädchen versammelten, um sich zu unterhalten oder eben zu tanzen.

Hier hatten die Kinder Gelegenheit, ein Bild zur Erinnerung an diesen Tag zu malen. Beliebte Motive waren natürlich das „Krone-Fläschchen“, das Wirtshausschild sowie die Fassade des Wirtshauses mit seinem charakteristischen Namenszug.

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