Kleines Wiesental Buch zur Kleinwiesentäler Ahnenforschung

Manuel Hunn
Karl Ziegler stellt das Ortsfamilienbuch Tegernau vor. Foto: Manuel Hunn

Ein neues Ortsfamilienbuch gibt Auskunft über Menschen und ihre Verwandtschaftsverhältnisse, die zwischen 1612 und 1870 in der Pfarrei Tegernau gelebt haben. Der Familienforscher Karl Ziegler verrät, wie der knapp 1000 Seiten dicke Wälzer entstanden ist.

Mit dem 960 Seiten umfassenden Ortsfamilienbuch Tegernau können Menschen, deren Vorfahren in der Pfarrei Tegernau gelebt haben, herausbekommen, wo ihre Ahnen herstammen, erklärt Karl Ziegler. Er beschäftigt sich mit der Genealogie, also der Ahnen- und Familienforschung, und zeichnet sich für die Entstehung des neuen Buchs verantwortlich.

Die Idee zum Buch ist entstanden, da das Kleine Wiesental „noch ein weißer Fleck auf der Karte“ der Familienforschung war, erzählt der 86-Jährige aus Lörrach-Hauingen.

Sein Interesse an der Ahnenforschung wurde etwa zur Zeit seines Renteneintritts geweckt, als er mit Nachforschungen zur eigenen Familiengeschichte nicht weiterkam, erläutert der ehemalige Techniker und sagt: „Meistens fängt man zu spät an, sich für die Familie zu interessieren.“

Hilfe fand er dann bei der Genealogie-Gruppe innerhalb des Geschichtsvereins Markgräflerland, die damals aus rund zehn Personen bestand und im Laufe der Jahre über 20 Ortsfamilienbücher erstellt hat, berichtet der Familienforscher. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte ist es nun her, dass er sich der Genealogie-Gruppe angeschlossen hat.

Letzter der Gruppe

Mittlerweile ist Ziegler das letzte verbliebene Mitglied seiner Gruppe. Seine Ehefrau unterstütze ihn aber bei der Recherche, betont der 86-Jährige, „sonst könnte ich das nicht machen“, erläutert er mit einem Lächeln. So habe er beispielsweise mit ihr das Staatsarchiv in Freiburg besucht und dort Daten über Auswanderer im 19. Jahrhundert für das Buch zusammengetragen. Ziegler dankt auch der Gemeinde Kleines Wiesental, die ihm etwa Wappen oder Landkarten zur Verfügung gestellt habe.

Zur Erstellung des Ortsfamilienbuchs sind für jede Person, die in den Kirchenbüchern erwähnt ist, Karteikarten angelegt worden, berichtet Ziegler. Wenn man die Daten auswerte, könne man dann Interessantes zu Familien- und Verwandtschaftsverhältnissen erfahren. Manchmal sind in den Kirchenbüchern neben den reinen Daten auch Texte zu den Personen zu finden, die dann auch übernommen werden. 4500 Partnerschaften von über 17 000 Einzelpersonen sind laut Ziegler im Ortsfamilienbuch für die Pfarrei Tegernau festgehalten. Zur damaligen Pfarrei gehörten neben Tegernau auch die Ortsteile Demberg, Elbenschwand, Gresgen, Hohenegg, Holl, Langensee, Oberhäuser, Raich, Ried sowie Sallneck mit Ebigen und Schwand.

Im fertigen Ortsfamilienbuch sind nun verschiedene Register zu finden, in denen man etwa nach Orten oder Familiennamen suchen kann; die Namen Kiefer oder Grether tauchen zum Beispiel sehr häufig auf.

Nicht mehr in Pfarrhäusern

Mittlerweile gebe es keine historischen Kirchendokumente mehr in den Pfarrhäusern vor Ort, erklärt Ziegler. Diese würden nun in einem zentralen Archiv der Landeskirche in Karlsruhe gelagert, was neuere Recherchen für ihn „ziemlich schwierig“ mache.

Im Fall des neuen Ortsfamilienbuchs Tegernau konnte Ziegler aber auch auf bereits gesammelte Daten zurückgreifen. Er betont in diesem Zusammenhang die Leistung der aus dem Kleinen Wiesental stammenden Gudrun Welsch-Weis, die bereits im vergangenen Jahrhundert viel Vorarbeit für das Buch geleistet habe.

Das Ortsfamilienbuch Tegernau erscheint in einer Auflage von 100 Exemplaren. Es wird am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr im Rathaus Tegernau vorgestellt. Es kann anschließend über den Geschichtsverein Markgräflerland für 54 Euro bestellt werden. Infos: karlziegler@t-online.de

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