Kleines Wiesental „Bunt durchs Kleine Wiesental“

Markgräfler Tagblatt

Projekt „Mitfahrbänkle“: Mobilität im ländlichen Raum: Zehn Bänke sind bereits aufgestellt

Die Organisatorinnen des Projekts „Mitfahrbänkle“ hatten am Dienstagabend im Rathaussaal von Tegernau einen guten Grund, zum Festakt einzuladen und die Sektkorken knallen zu lassen. Die Einladung kam von den zielstrebigen Projektentwicklerinnen um Jeanette Kiefer-Cardinale und Diana Ziegler, die mit ihrer Gruppe der „Women’s Peace Table Kleines Wiesental“ einen großen Schritt in Richtung verbesserter Mobilität im ländlichen Raum eingeleitet haben.

Von Gudrun Gehr

Kleines Wiesental. Bürgermeister Gerd Schönbett begrüßte die etwa 50 Besucher der Veranstaltung und dankte den Initiatorinnen. Jeanette Kiefer-Cardinale aus Eichholz freute sich: „Unsere Maßnahmen zur Finanzierung, Beschaffung und Aufstellung der Mitfahrbänkle konnten zügig umgesetzt werden.“ Das Mobilitätskonzept umfasst sowohl soziale als auch ökologische Komponenten. Die Spendentrommel wurde in den letzten Monaten von den Frauen der Gruppe eifrig gerührt, und nach und nach wurden zwölf knallbunte Sitzbänke beschafft, lautete doch das Motto der Aktion „Bunt durchs Kleine Wiesental“. Kreativ wurde auch eine Sachspende eingesetzt: Ein Bildnis der Kunstmalerin Selina Haas aus Schonach konnte am Güggeli-Fest des Musikvereins Wieslet im Sommer meistbietend versteigert werden. Unter den Gästen der Veranstaltungen befanden sich auch einige Spender der Bänke.

Die zuletzt beschaffte Sitzbank befindet sich derzeit noch im Sitzungssaal des Rathauses Kleines Wiesental. Das rote Bänkle muss hier noch warten, bis sein Aufstellungsort vorbereitet ist. Doch bereits zehn Bänke wurden mit Hilfe des Werkhofs aufgestellt: Im Kleinen Wiesental befinden sich Sitzbänke mit den Richtungspfeilen in Neuenweg, Bürchau, Hohen-egg, Sallneck, Tegernau, Niedertegernau und Wieslet. Auch die Aufstellung in Wies und Raich ist geplant, weitere Bänke befinden sich bereits in Weitenau, Schopfheim und Steinen.

Auch im Schopfheimer Ortsteil Raitbach haben Bürger eine Initiative zur Verbesserung der Mobilität in die Hand genommen. „Miteinander weiterkommen“ heißt der Titel der Initiative von Elgin Clausen und Andrea Strübe, welche über ihre Erfahrungen berichteten. Das Raitbacher Mitfahrprogramm setzt auf registrierte Autobesitzer und auf eine WhatsApp-Gruppe. Hier dreht sich vieles um die (Abhol)- Drehscheibe beim Bahnhof Raitbach und den Transport ins fünf Kilometer entfernte, hoch gelegene Raitbach. Die Raitbacher Initiatorinnen berichteten von guten Erfahrungen, vom sozialen und ökologischen Gewinn der Fahrgemeinschaften. Elgin Clausen erklärte: „Auch ist über die WhatsApp-Gruppe ein Stück Sicherheit integriert. Mit den Eltern ist abgeklärt, wo und wann ihr Nachwuchs abgeholt wird“. Ein Online-Forum ist in Raitbach angedacht. Ziel ist die Ausweitung der Initiative nach Sattelhof oder Gersbach.

Künftige Visionen

Jeanette Kiefer-Cardinale bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Auch haben die Organisatorinnen Pläne für dessen Weiterentwicklung geschmiedet. Zuerst soll eine WhatsApp-Mitfahrgruppe erstellt werden, bei der man sich als (Mit)-Fahrer anmelden kann. Angedacht ist auch eine eigens entwickelte App für das Mobiltelefon oder eine andere Koordination, welche die Fahrten planbarer und effizienter machen soll. Die Mitfahrbänkle-Projekte in angrenzenden Gebieten sollen verbunden werden, die Webseiten der Gemeinden könnten verknüpft werden. Auch an die jungen Benutzer wurde gedacht: eine zeitgemäße Präsenz bei Instagram oder Facebook wäre von Vorteil. Auch an eine Koordinationsmöglichkeit für Senioren ist gedacht.

Aufkleber der „Mitfahrbänkle“-Initiative sind bei der Gemeindeverwaltung erhältlich. Um ein kleines Maß an Sicherheit herzustellen, können sich die Fahrer hier registrieren lassen, der Aufkleber ist an der Frontscheibe des Fahrzeuges anzubringen. Die Gemeindeverwaltung übernimmt keine Haftung.

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