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Kleines Wiesental Die Energiekosten nachhaltig senken

Zoë Schäuble
Nachhaltig heizen ist der Gemeinde Kleines Wiesental schon lange ein Anliegen – nicht erst seit der Energiekrise und den damit verbundenen Sparmaßnahmen. Gesetzt wird auf regional erzeugte Hackschnitzel. Foto: pixabay

Sparmaßnahmen: Gemeinde Kleines Wiesental heizt mit Hackschnitzeln / Photovoltaikanlagen ausbauen

In den öffentlichen Gebäuden der Gemeinden rund um Schopfheim werden seit dem 1. September sukzessive Energiesparmaßnahmen geprüft und umgesetzt. Auch in der Gemeinde Kleines Wiesental soll der Verbrauch gesenkt werden, wie Bürgermeister Gerd Schönbett im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet.

Von Zoë Schäuble

Kleines Wiesental. Grundlage für die Maßnahmen bilden die beiden kürzlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verabschiedeten Energiesparverordnungen, die zum September beziehungsweise Oktober in Kraft getreten sind. Darin verordnet sind konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommende Heizperiode. Die Verordnungen richten sich an die öffentlichen Körperschaften, Unternehmen und privaten Haushalte und haben zum Ziel, Gas einzusparen und den Stromverbrauch zu senken.

Sparziele verfolgen

In den Bereichen Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und Strom werden in der Gemeinde Kleines Wiesental bereits einige Maßnahmen umgesetzt, erklärt Schönbett. Im Fokus der Gemeinde stehe das nachhaltige Heizen mit regional erzeugten Hackschnitzeln, deren Lieferwege vom Erzeuger zum Verbraucher mitunter nicht einmal zehn Kilometer betragen, weiß der Bürgermeister. Den Plan, die Energiebilanz der Gemeinde langfristig zu verbessern, habe man nicht erst angesichts der Sparmaßnahmen gefasst. „Die Schule und Mehrzweckhalle, das Neue Rathaus sowie das Feuerwehrhaus in Tegernau sind an kommunale Nahwärmenetze angeschlossen“, führt Schönbett aus. Außerdem seien auch der Neuenweger Kindergarten, das Feuerwehrhaus und das Alte Rathaus und in Wies die Gebäude des Kindergartens und der Dorfgemeinschaft an selbige angeschlossen. „Sämtliche Wärmenetze werden mit Hackschnitzeln aus der Region beheizt.“ Und für die öffentlichen Gebäude in Wieslet – der Kindergarten mit Halle, die Schule und das Feuerwehrhaus – ist der Anschluss an ein kommunales Wärmenetz für das kommende Jahr, spätestens 2024 geplant.

„Außerdem haben wir in der Vergangenheit viel in die Dämmung der öffentlichen Gebäude der Gemeinde investiert“, legt der Bürgermeister dar. Im Rathaus wird die Heizung, der Verordnung folgend, auf 19 Grad zurückgedreht. In öffentlichen Gebäuden ist die Temperatur nämlich laut derzeit geltender Vorgabe auf maximal 19 Grad begrenzt. „Wir achten gemeinschaftlich darauf“, erklärt Schönbett, betont aber auch, dass er nicht „Polizist spielen“ wolle. Gerade nach ihren Proben in der Halle müssten die Vereine verstärkt darauf achten, nach Verlassen der Lokalität die Heizung auszudrehen, appelliert Schönbett. Eine Nachtabsenkung der Heizungen in den öffentlichen Gebäuden wird umgesetzt – gerade sei man diesbezüglich in Absprachen mit dem örtlichen Werkhof, der die Sachlage überprüft.

Auch Warmwasser spart die Gemeinde Kleines Wiesental nach Möglichkeit: „Im Rathaus ist das Warmwasser abgestellt.“ Überall dort, wo es lediglich dem Händewaschen dient, soll dieses nämlich – so die Vorgabe – abgedreht sein. Hauptverbraucher von Warmwasser sei die Mehrzweckhalle in Tegernau, „allerdings wird auch hier das Wasser mit Hackschnitzeln erwärmt“, präzisiert Schönbett. Warmes Duschen ist für die Sportler nach dem Training noch möglich – das sei auch wichtig, immerhin sei eine Erkältung angesichts der sinkenden Temperaturen programmiert, wenn die Sportler sich nach dem Training verschwitzt auf den Nachhauseweg begeben, meint der Bürgermeister.

Nachhaltige Beleuchtung

Die Gemeinde wolle dahingehend auch nicht allzu rigoros durchgreifen – „Die Vereine leisten viel und haben auch während der Pandemie teils lange Durststrecken gemeinsam überwunden“, erinnert Schönbett und betont die Wichtigkeit eines lebendigen Vereinslebens. Warm duschen und beim Proben heizen soll also auch weiterhin möglich sein.

Den Energieverbrauch reduzieren will die Gemeinde auch mit einer nachhaltigeren Beleuchtung: „Die Straßenbeleuchtung haben wir bereits 2013 auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt.“ Von einer Fassadenanstrahlung – die Verordnung schreibt das Abschalten der nächtlichen Außenbeleuchtung an gemeindlichen Gebäuden, Kirchen und Denkmälern vor – sieht die Gemeinde ab. „Die Außenleuchte an der Kirche in Neuenweg wird auch ausgeschaltet.“

Aus Gründen der Tradition und als Zeichen der Hoffnung wird die Gemeinde die üblichen neun oder zehn Weihnachtsbäume auch in diesem Jahr aufstellen. „Allerdings achten wir auch hier auf die Energiebilanz und nutzen sparsamere LED-Lichterketten“, berichtet der Bürgermeister.

Wo die Gemeinde noch nachrüsten müsste, sei im Bereich der solaren Energiegewinnung, findet Schönbett. „Beispielsweise auf dem Hochbehälter könnte eine Photovoltaikanlage installiert werden.“ Hier werde nämlich Strom gebraucht für die Trinkwasseraufbereitung und für die Pumpen.

Auch auf den übrigen gemeindlichen Gebäuden sucht man bislang Photovoltaikanlagen vergebens. Bei den vielen laufenden Projekten bestünde dahingehend derzeit keine Kapazitäten seitens der Verwaltung. Das will die Gemeinde aber ändern und hat deshalb die Stelle eines Energiemanagers für die Gemeinde ausgeschrieben, berichtet der Bürgermeister.

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