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Kleines Wiesental Die Fasnacht am Leben erhalten

Ralph Lacher

Narren: Die Nollehünd haben beim Wirtshausmuseum „Krone“ einen Narrenbaum aufgestellt

„Wir haben zwar bereits Anfang des Jahres beschlossen, in der Kampagne 2021 / 22 alle Veranstaltungen abzusagen. Den Narrenbaum haben wir nun aber doch aufgestellt, und auf die Fasnachtszeitung werden wir wie letztes Jahr nicht verzichten.“ Das sagt Rainer Brutschin, seines Zeichens Cliquenchef der größten regionalen Einzelclique mit rund 60 aktiven Mitgliedern, der Nollehünd Tegernau / Sallneck in diesen Tagen kurz vor der eigentlichen Fasnacht und der Buurefasnacht.

Von Ralph Lacher

Kleines Wiesental-Tegernau / -Sallneck. Nachdem ein beliebter Bürger vor einigen Tagen mit der Bitte an die Narren herangetreten war, man möge doch einen Narrenbaum stellen, zum einen um ihm eine große Freude zu machen, zum anderen um ein positives Zeichen zu setzen in schwierigen Zeiten für alle, besonders für die mit Kultur und Brauchtum Beschäftigten, berief Rainer Brutschin eine Vorstandssitzung ein. Dabei wurde beschlossen, im Sallnecker Forst einen Narrenbaum zu schlagen.

Das tat dann Forstunternehmer Mark Dreher am vergangenen Freitag, und am Samstag spätnachmittags – unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne offizielle Ankündigung – brachte Mark Dreher mit Unterstützung eines Dutzend Nollehünd per schwerem Gerät den Narrenbaum in die Verankerung beim Wirtshausmuseum „Krone“.

Angebracht wurden auch ein paar „Corona-Viren“. Diese und den Baum werde man nach Buurefasnacht, also irgendwann um den 6. März herum, zusammen mit dem Baum verbrennen, sagte Rainer Brutschin. „Insgeheim hoffen wir darauf, dass sich dann ein Ende von Corona und all den Einschränkungen abzeichnet oder es endlich vorbei ist damit.“

Brutschin hatte, wie aus Vor-Corona-Zeiten bekannt und geschätzt, einige Zeilen zum Narrenbaumstellen verfasst. „Au wenn d Fasnacht nit darf sii, stelle mir e Bäumli hii. Denn au wenns immer no Corona gitt, d Fasnacht stirbt deswege nit. Und nach de Fasnacht würd verbrennt de Baum. Dann isch vorbei de „Virus Albtraum“. Bliibet munter, bliibet gsund. Des wünscht euch de Nollehund.“

Rainer Brutschin wies auch darauf hin, dass das Narrenbaumstellen und auch die derzeit in Produktion befindliche „Fasnachtszittig“ ein Lebenszeichen sei und man den Menschen im Tal etwas Erheiterndes, Aufmunterndes in Corona-Zeiten bieten wolle. Zum Prozedere des „Nollezittigs-Verkaufs“ hatte Brutschin den Handzettel, der in der Gemeinde nun auch verteilt wird, mit dabei.

„Liebi Lütt, groß un chli, immer no nit isch die Pandemie vorbi. Scho zwei Johr gohts deswege rund, un mä hört scho lang nüt meh vom Nollehund. Es isch wirklich nit zum Lache, au dies Johr dürfe mir kei Fasnacht mache. Doch au dies Johr löhn mir es üs nit neh, denn es wird wieder e Nollezittig geh. Damit au in meng einsamer Stund denkt cha werde an de Nollehund.“

Und weiter heißt es: „Achtung: Auch in diesem Jahr findet der Nollezittigs-Verkauf kontaktlos statt. Die Auslieferung erfolgt am Buurefasnachtssamstag, 5. März.“ Der Preis liege wie gewohnt bei 2,50 Euro. Diesen Betrag, so Brutschin, sollte der Zittigs-Interessent irgendwie vor der Haustür deutlich sichtbar platzieren. Wenn die Nollehünd auf Verteil-Tour die Euro finden, landet die Narrenzeitung im Briefkasten. Natürlich kann man sich auch direkt mit den Mitgliedern der Clique in Verbindung setzen.

„Wir hoffen, dass wir euch wieder eine Freude bereiten können und bedanken uns im voraus für eure Unterstützung“, heißt es im Team von Rainer Brutschin.

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