Kleines Wiesental Die Kultur dorthin gebracht,wo sie keiner erwartet hat

Markgräfler Tagblatt
Josha Frey (vorne rechts) im Gespräch mit Pilar Buira Ferre, Gründerin des Rosenhofs in Schwand. Foto: zVg

Sommertour: Landtagsabgeordneter Josha Frey besucht Rosenhof in Schwand

Kleines Wiesental-Tegernau - In der sommerlichen Hitze ist es im idyllischen Garten des Rosenhofs in Schwand angenehm kühl. Dort hat Pilar Buira Ferre, Gründerin des Kulturraums Rosenhof, unter einer Blutbuche einen einladenden Kaffeetisch mit katalanischen Spezialitäten und Getränken für ihre Gäste gedeckt.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Josha Frey ist im Rahmen seiner Sommertour aus Lörrach gekommen, um den Kulturraum kennenzulernen. Im Gespräch mit dem Vereinssprecher des Rosenhofs, Bernhard Höchst, und Hartmut Schwäbl, Grünen- Kreisvorstand aus dem oberen Wiesental, findet an diesem besonderen Ort ein engagiertes Gespräch über Kultur im ländlichen Raum und das große Kulturbedürfnis nach dem coronabedingten Lockdown statt.

Mit der Gründung des Kulturraums Rosenhof vor über 20 Jahren in Schwand hat die Katalanin Pilar Buira Ferre Kultur dort hingebracht, wo sie erstmal niemand erwarten würde. Im und um den Rosenhof herum findet ein vielfältiges Kulturangebot für die ganze Welt statt, heißt es in einer Pressemitteilung Freys zum Besuch auf dem Rosenhof. So auch alljährlich ein Tanzfestival, bei dem international bekannte Tänzerinnen auftreten. Dies entspricht der Philosophie der Gründerin: „Ich möchte dort Kultur machen, wo wenig Menschen inmitten der Schönheit der Natur leben, und so Schwand und die ganze Welt miteinander verbinden. Deswegen lade ich auch die Bewohner aus Schwand immer mit einer Gratiskarte zum Festival ein.“

Das Konzept geht auf, denn Ende Juli waren während des Tanzfestivals – als erste Tanzveranstaltung überhaupt in der Region nach dem coronabedingten Lockdown – an vier Tagen rund 800 Personen bei einer Vielzahl an Tanzaufführungen in Schwand.

Josha Frey zeigte sich stark beeindruckt: „Dies zeigt, dass die Menschen den Weg in den ländlichen Raum finden, auch für Kulturangebote.“ Deswegen freut es ihn auch, dass der Rosenhof vom Förderprogramm „Kultur Sommer 2020 - Kunst trotz Abstand“ des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst profitieren konnte. Das Festival und weitere Veranstaltungen wurden gefördert.

Pilar Buira Ferre und Bernhard Höchst sind für diese unbürokratische Kulturunterstützung sehr dankbar: „Dies war ein großes Geschenk für die Künstler, die die Corona-Krise finanziell deutlich spüren.“ Der Kulturraum Rosenhof würde sich diese Unterstützung für Kultur im ländlichen Raum, die mit dem Förderprogramm zu erfahren war, auch über die Corona-Krise hinaus stärker wünschen, etwa mit einer regionalen Unterstützung von Kulturreferenten aus der Region und darüber hinaus. „Wir müssen es trotz der aktuellen Pandemiebedingung schaffen, die reiche kulturelle Landschaft in Baden-Württemberg zu erhalten und, wo nötig, zu beleben, auch im ländlichen Raum. Denn Kultur – als Ausdruck und Ort der Reflexion, der Selbstvergewisserung, der historischen und gesellschaftlichen Verortung, der Kontaktaufnahme, der kreativen Lösungen, der Unterhaltung – ist gerade auch in Krisensituationen wichtig“, ist Josha Frey überzeugt.

Dieses Bedürfnis können auch Pilar Buira Ferre und Bernhard Höchst bestätigen, welche beim Tanzfestival deutlich spürten, dass die Menschen in der Corona-Zeit „eine große Sehnsucht nach direkten und qualitativ hochstehenden Kulturangeboten über den digitalen Raum hinaus haben“, so Frey abschließend in seiner Pressemitteilung.

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