Kleines Wiesental „Eine Goldgrube ist nicht dabei“

Markgräfler Tagblatt
Geld ist nur für dringende Vorhaben da: Die Gemeinde Kleines Wiesental muss Projekte priorisieren. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Kleines Wiesental: Vorschlagsliste für Maßnahmen diskutiert

Die Haushaltslage gibt es vor. Und allen Verantwortlichen ist klar: Man muss sparen und zudem Einnahmen generieren. Aber wie und wo? Eine Liste möglicher Mehreinnahmen wurde vom Gemeinderat Ende 2020 im Rahmen einer Klausurtagung erarbeitet. Ein Tel davon ist mittlerweile umgesetzt, anderes ist in Warteposition und eine ganze Reihe weiterer Projekte wartet noch auf Machbarkeitsstudien.

Kleines Wiesental (hjh). Eines allerdings war bei Durchsicht der Projekte in der jüngsten Ratssitzung nicht nur dem Sallnecker Ortsvorsteher Dirk Achilles klar: „Eine Goldgrube ist nicht dabei.“

Das hatte auch Bürgermeister Gerd Schönbett erkannt. Er stellte jedenfalls fest: „Wenn wir eine solche Grube gefunden hätten, bräuchten wir diese Liste nicht.“

Das Thema Feuerwehr beispielsweise ist „brisant“, aber auch ein sehr heißes Eisen, an dem man sich leicht die Finger verbrennen kann. Schönbett hält es für eine recht einfache Lösung, Steuern und Gebühren zu erhöhen, weiß aber, dass das nicht anstandslos und ohne Blessuren umzusetzen ist. Und allen in der Runde, die sich bei diesem Tagesordnungspunkt die Köpfe heiß redeten, leuchtete ein, was der Bürgermeister konstatierte: „Vieles von dem, was wir hier aufgezeigt haben, wird Monate, manches gar Jahre dauern, bis es realisiert ist oder werden kann.“

Schulstandort Wieslet oder Ausbau von Kindergärten sind aufgeführte Beispiele, kommen aber zu teuer. Die Einrichtung einer Erdaushubdeponie erfordere langwierige Genehmigungsprozesse, ein Angebot an Wohnmobilstellplätzen mache Investitionen vorab notwendig. In Arbeit oder auf Halde liegen Vorhaben wie die Stromproduktion auf kommunalen Dächern oder Freiflächen, das Generieren von Ökopunkten, die Parkraumbewirtschaftung, der Verkauf von Parkplätzen, Gebäuden, Weideschuppen (an Weidegemeinschaften, wenn die mitmachen) sowie Benutzungsgebühren für Probelokale und Hallen, die Einrichtung mobiler Arbeitsplätze mit schnellem Internet, Personaleinsparungen, die Entwicklung eines Gewerbegebiets in Wieslet oder gar das Schließen von Friedhöfen.

All das sind Vorschläge, die sich bei der Klausurtagung herauskristallisiert hatten. Jetzt gilt es, „Projekte zu priorisieren“, wie das Matthias Leisinger mit dem Zusatz forderte, dabei die Infrastruktur nicht aus den Augen zu verlieren und auch auf die Kosten zu achten.

Da wusste er den Wiesleter Ortsvorsteher Heinz Eichin an seiner Seite, der es für dringend geboten hält, all die Projekte in Angriff zu nehmen, die ohne finanzielle Auswirkungen auf die Gemeindekasse größte Effizienz erzielen.

Bürgermeister Schönbett schlug vor, die von der Verwaltung aufgestellte Liste den Gemeinderäten in gestraffter Form zu übermitteln. Die sollten sich dann Gedanken machen, welche Maßnahme sie für besonders dringend erachten. Die Ergebnisse sollen in einer weiteren Sitzung unter die Lupe genommen werden und den Grundstock für eine Prioritätenliste bilden, die von der Gemeinde schrittweise umgesetzt werden könnte.

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