Vom Lagerplatz wurden Stämme, Balken und Bretter mitgerissen, die teilweise bis nach Bürchau geschwemmt wurden. Auf einem weiteren Foto sieht man, wie eine Brücke weggerissen wurde, die in die Siedlung Sägemättle führte.
Mehrere Häuser an der Belchenwiese wurden von den Fluten unter Wasser gesetzt, weil sich Treibholz und mitgerissene Bäume vor den Brücken stauten. Harald Senn staunt, dass eine kleine Bogenbrücke aus Stein beim Haus der Familie Fritz Gutmann dem Druck standhielt. „Die Flutwelle suchte sich danach einen Weg talwärts auch über die Landstraße“, berichtet Senn, der alle Aufnahmen seines Großvaters digitalisiert hat.
Ein weiteres Bild des damals 22-jährigen Wilhelm Senn zeigt Bewohner, die die Landstraße und Vorgärten von Dreck, Schlamm und Schwemmgut säubern. „Selbst der Holzplatz des Sägewerks in Tegernau stand noch unter Wasser“, hat sich Harald Senn erzählen lassen. „Die Wassermassen sind bestimmt stundenlang geströmt, bis der Nonnenmattweiher ganz leer war“, schätzt er. Rückblickend sei es ein kleines Wunder, dass außer den beträchtlichen Sachschäden kein Mensch und kein Tier durch den Dammbruch zu Schaden kam.
Das kostbare Fotoarchiv von Wilhelm Senn, das aus insgesamt 800 Aufnahmen besteht, zeigt, wie nach dem Unglück anfangs nur ein kleiner Damm am Nonnenmattweiher wieder aufgeschüttet wurde und der See mit seiner markanten Torfinsel einen niedrigen Wasserstand hatte.
Erst 1934 wurde der See, der ursprünglich der Fischzucht und dem Regulieren des Wasserstandes für Getreidemühlen und Sägewerke im Kleinen Wiesental gedient hatte, wieder zur alten Höhe aufgestaut.
Ein letztes Foto Wilhelm Senns zeigt, wie der Nonnenmattweiher, der inzwischen auch zu einem beliebten Naherholungsziel geworden war, wieder voll gelaufen ist und mit einer gut besuchten Einweihungsfeier übergeben wird. Eine richtige Seebühne sei angelegt worden mit Pontons aus alten, leeren Güllefässern.
Der Dammbruch am Nonnenmattweiher sei es wert, dass sich die Bewohner des Kleinen Wiesentals daran zurückerinnern, findet Harald Senn, der auch einen Beitrag dazu im Gemeindeblatt verfasst hat. Eine 16-seitige Broschüre mit originalen Aufnahmen kann für einen kleinen Unkostenbeitrag bei Senn bestellt werden. E-Mail-Kontakt: „haraldsenn@t-online.de“.