Kleines Wiesental „Einkommen bleibt in der Region“

Markgräfler Tagblatt

Kleines Wiesental erhält in Wies und Neuenweg zwei weitere Nahwärmenetze der EWS

Von Heiner Fabry

Die EWS werden im kommenden Jahr den nachhaltigen Ausbau der Wärmenetze für die Bürger in Wies und in Neuenweg weiter ausbauen (wir berichteten).

Kleines Wiesental. „Mit diesen Projekten kommt die EWS nicht nur einem deutlichen Wunsch der Bürger nach, sie leistet damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Bürger-Energiewende hin zu erneuerbaren Energien, zur Reduzierung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes und zu einer Steigerung der Wertschöpfung in der Region“, erklärte Daniel Weiß, Geschäftsführer der EWS Energie GmbH. Durch den positiven Investitionsentscheid für einen weiteren Ausbau der Wärmenetze im Kleinen Wiesental könne dem klaren Bürgerwillen für mehr Wärme aus erneuerbaren Rohstoffen weiter entsprochen werden.

Das bereits bestehende Nahwärmenetz in Tegernau entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte, die wohl niemand so erwartet hätte. Spontan entschieden sich 41 Hauseigentümer im Kerndorf Tegernau, ihre Häuser an das neue Nahwärmenetz anzuschließen. 25 der Vertragspartner im Dorf beziehen schon ihre Wärme aus dem neuen Netz. Im kommenden Jahr soll das Leitungsnetz in Richtung Niedertegernau erweitert werden. Hier werden weitere fünf bis sieben neue Anschlussnehmer erwartet.

Das erste größere Nahwärmenetz in Tegernau kam durch den maßgeblichen Einsatz des Vereins „Erneuerbare Energien Kleines Wiesental“ zustande – hier besonders durch Werner Schleith und Gerhard Pfeifer. Es wurde realisiert von der Kraftwerk Köhlgartenwiese GmbH, an der die Gemeinden Kleines Wiesental, Malsburg-Marzell und Steinen sowie die EWS Elektrizitätswerke Schönau eG beteiligt sind.

Netz Tegernau

Heizzentrale im Rathaus Kleines Wiesental, Holzheizkessel mit einer Leistung von 200 KW, Reserve 400 KW Ölkessel, zehn Kubikmeter Pufferspeicher. Leitungslänge aktuell 1,7 Kilometer. Wärmeerzeugung zu 95 Prozent aus heimischen Holzhackschnitzeln, zu fünf Prozent aus Heizöl bei Spitzenbelastung. Ein sechs Meter tiefer Hackschnitzelbunker mit einem Volumen von 100 Kubikmetern wurde im Boden vor dem Rathaus gebaut. Aktuelle Einsparung an Heizöl: rund 70 000 Liter pro Jahr, Einsparung an CO2-Ausstoß jährlich 200 Tonnen.

Netz Wies

Das Nahwärmenetz Wies wird 2018 gebaut. Aktuell liegen bereits 50 Abnahmeverträge vor. Die Heizzentrale wird im Dorfgemeinschaftshaus entstehen. Geplante Leitungslänge: 2,7 Kilometer. Wärmeerzeugung zu 85 Prozent aus Holzhackschnitzeln, zu zehn Prozent aus Solarthermie und zu fünf Prozent aus Heizöl. Installiert wird ein Holzheizkessel mit rund 500 KW, eine Solaranlage auf 240 Quadratmetern Dachfläche und ein Pufferspeicher mit 30 Kubikmetern Fassung. Erwartete Einsparung an Heizöl: 140 000 Liter, Reduzierung CO2-Ausstoß 400 Tonnen jährlich.

Netz Neuenweg

Die Heizzentrale soll zwischen Weideschuppen und Feuerwehrhaus gebaut werden. Leitungslänge: 2,1 Kilometer. Aktuell liegen 31 Anschlussverträge vor. Wärmeerzeugung zu 80 Prozent über heimische Holzhackschnitzel, zu 15 Prozent über Solarthermie und zu fünf Prozent über Heizöl. Eingebaut wird ein Holzheizkessel mit rund 200 KW Leistung, eine Solaranlage auf 280 Quadratmetern, eine Pufferspeicher mit 20 Kubikmetern Fassung sowie ein Hackschnitzelbunker mit 80 Kubikmeter Fassungsvermögen. Erwartete Einsparung von rund 60 000 Litern, Reduzierung CO2-Ausstoß von 180 Tonnen jährlich.

Auch das Projekt in Neuenweg wurde nur durch den starken Einsatz der Neuenweger Bürger ermöglicht. „Die Projekte sind nur durch eine enge Zusammenarbeit mit der Verlegung der Glasfaserleerohre des Zweckverbandes und teilweise der Sanierung der Trinkwasserleitung der Gemeinde realisierbar. Durch den parallelen Ausbau der Wärmenetze und der Glasfaserinfrastruktur gelingt es, die Kosten zu senken und eine nahezu flächendeckende Infrastruktur neu aufzubauen“, erklärte Daniel Weiß von der EWS Schönau.

„Das vorbildliche Engagement der Bürger führt zu einem weiteren Ausbau der Wärmenetze, einer Einsparung von total 270 000 Litern Heizöl, einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes von jährlich 780 Tonnen (entspricht dem jährlichen Ausstoß 380 Autos) und einer zusätzlichen Wertschöpfung im Kleinen Wiesental von rund 150 000 Euro, Einkommen welches in der Region bleibt und nicht abfließt,“ heißt es weiter von Daniel Weiß.

Die Projekte in Wies und Neuenweg sollen parallel realisiert werden und vor dem Winter 2018 abgeschlossen sein.

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